Ikea: Gutachter sehen den Verkehr ungestört fließen

Bürger beklagen allzu optimistische Annahmen und fühlen sich vom Verfahren überrollt.

Wuppertal. Oft genug war die Rede davon, dass Ikea das Gelände zwischen Schmiedestraße und Eichenhofer Weg nur beziehen könne, wenn das Verkehrsgutachten zu einem positiven Ergebnis komme. Als am Donnerstag im Gemeindezentrum Hottenstein bei einer frühzeitigen Bürgerbeteiligung erste Informationen über Verkehrsuntersuchungen vorgestellt wurden, da wurde trotz aller Ungenauigkeiten dieser frühen Pläne deutlich, dass die Würfel bereits gefallen sind. So hatten die betroffenen Bürger dann auch den Eindruck, zwar noch ein wenig an der Feinjustierung der Verkehrsplanung ausrichten zu können, ansonsten aber von dem Verfahren überrollt zu werden.

Mehrfach hatten die Bürger den Eindruck, dass die Planer beim geschätzten Verkehrsaufkommen von allzu günstigen Bedingungen ausgingen. Mit täglich 30 zusätzlichen Lastwagen wurde der Anlieferverkehr veranschlagt. 900 Fahrzeuge pro Stunde wurden für die Verkehrssimulation angenommen, die dann auf einem Video auch reibungslos ablief.

Im Bereich Mollenkotten/Rampe A 46 Nord sehen die Planer eine Ampelanlage vor. Dabei soll der von der Autobahn Richtung Schmiedestraße abfließende Verkehr durch einen lichtzeichenfreien Bypass beschleunigt werden. Die Parkplätze an der Straße Mollenkotten entfallen damit; über Alternativen wurde bislang nicht nachgedacht.

Durch Bypässe soll auch der Kreisverkehr Schmiedestraße ertüchtigt werden, der damit erheblich vergrößert werden muss. Ampeln und Bypässe sollen dann auch im Verlauf der Schmiedestraße an der Rampe A 46 Süd und der Zufahrt zum Ikea-Gelände den Verkehrsfluss sichern.

Befürchtungen der Anwohner betreffen Lärm und Abgase, aber auch die Tatsache, dass der hohe Verkehrsfluss es an mehreren Stellen schwierig macht, aus Nebenstraßen nach links auf die Hauptverkehrswege abzubiegen. Bedenklich fanden die Bürger auch, dass die Simulation nicht mit außergewöhnlichen Verkehrsbelastungen kalkuliert.

Die Annahme freilich, es sei beim Gutachten bereits der Ausbau des Autobahnkreuzes Nord ins Kalkül gezogen worden, wiesen die Planer zurück. Ihre Prämisse seien die gegenwärtigen Verhältnisse gewesen. Als Trumpf behalten sie im Ärmel, dass möglicherweise moderne Turbokreisel gebaut werden könnten. Die Kosten für die Maßnahmen werde Ikea tragen.

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