IHK: Wuppertal nähert sich der Hochkonjunktur

Firmen beurteilen ihre Geschäftslage als gut. Rohstoffpreise sorgen für Unruhe.

Wuppertal. Die Wirtschaft im bergischen Städtedreieck brummt. Die Konjunkturumfrage der bergischen Industrie- und Handelskammer, deren Ergebnisse am Dienstag vorgestellt wurden, belegt, dass sich die Unternehmen in Wuppertal, Solingen und Remscheid weiter im Aufschwung befinden. Fast 90 Prozent der befragten 300 Unternehmen mit ihren 21 000 Beschäftigten berichten demnach von einer guten oder zufriedenstellenden Geschäftslage.

Nach Einschätzung von IHK-Präsident Friedhelm Sträter planen die Unternehmen in diesem Jahr wieder mehr Personal einzustellen und höhere Investitionen. Der Geschäftslage-Index hat sich innerhalb eines Jahres von Minus 42 auf Plus 20 im Herbst und nun Plus 36 zugelegt. Diese Steigerung, so Sträter, mache deutlich, dass auch die bergische Wirtschaft am „XXL“-Aufschwung teilnehme.

Besonders im Bereich der Industrie, die im Städtedreieck etwa ein Drittel der Wirtschaftsleistung ausmacht, hat sich die Stimmung weiter verbessert. Aber: Noch sind die Industrieunternehmen von den Umsätzen des Boomjahres 2008 entfernt und viele Investitionen dienen der Rationalisierung und nicht der Kapazitätserweiterung.

In Wuppertal sind 32 Prozent der Arbeitsplätze in der Industrie, in Solingen sind es 36 und in Remscheid 45 Prozent.

Sowohl Sträter als auch IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge erklärten, dass für sie der starke bergische Mittelstand ein bedeutender Standort-Vorteil ist. Durch den hohen Anteil an Industrieunternehmen zeige das bergische Land ein stärkeres Wachstum als die Dienstleistungsmetropolen Köln und Düsseldorf auf.

„Wuppertal nähert sich der Hochkonjunktur“, freute sich Ökonom Uwe Mensch von der IHK. Es gibt aber auch erhebliche Risiken. Steigende Energie- und Rohstoffkosten, etwa bei Spezialstahl und Öl, und Unruhen wie in Ägypten könnten den Aufschwung bremsen. Die steigenden Rohstoffpreise fürchten 84 Prozent der befragten Unternehmen.

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