„Idiotentest“: Wie bekomme ich den Führerschein zurück?

Ein Experte gibt Tipps zur Vorbereitung auf die Prüfung.

Wuppertal. Lappen weg, deshalb auf zum „Idiotentest“. Nach gängiger Auffassung ist die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) zur Wiedererlangung des Führerscheins ein erniedrigendes Verfahren, das den Missetäter ganz im Sinne einer gerechten Bestrafung auf den Boden der Straßenverkehrs-Tatsachen zurückführt. Doch kann ein Entzug der Fahrerlaubnis auch gestandene Verkehrsteilnehmer schneller als geahnt treffen. Bei einem kostenlosen, anonymen und unverbindlichen Info-Abend legte Verkehrspsychologe Oliver Kappes von der Impuls GmbH dar, was es mit der MPU auf sich hat.

Impuls steht für das „Institut für medizinisch-psychologische Unternehmensleistungen und Schulungen“, das 2010 aus dem Tüv Rheinland hervorging. Es bietet kostenpflichtige Kurse zum Bestehen der MPU an. Bereits während des Führerscheinentzugs, so Kappes, sollten Verkehrssünder das Beratungsangebot von Impuls annehmen. Das dafür investierte Geld könne sich laut Kappes lohnen — denn eine MPU koste mindestens 360 Euro, je nach Aufwand gar bis zu 565 Euro. Da kann Durchfallen und Wiederholen der Untersuchung richtig ins Geld gehen.

Die MPU selbst wird nicht von Impuls durchgeführt, sondern von der Gesellschaft für Angewandte Betriebspsychologie und Verkehrssicherheit (ABV). Sie umfasst einen medizinischen Teil mit diversen Untersuchungen und Laborauswertungen, aber auch — als wohl gefürchtetste Hürde — das Gespräch mit einem Psychologen. Dabei werden laut Kappes weder Schuld- noch Fangfragen gestellt. Es gehe auch nicht um Seelen-Striptease oder Psycho-Spielchen, sondern einzig darum, zu testen, ob eine Einsicht in das Fehlverhalten vorliegt und taugliche Strategien für die Zukunft ergriffen wurden.

Bereits im Beratungsgespräch könne geklärt werden, ob der Verkehrssünder mit den erforderlichen Antworten gerüstet sei, sagt Kappes. Schließlich handele es sich keineswegs um Fragen, die man sich tagtäglich stelle. Das zeigt die Durchfallquote bei der MPU — die beträgt nicht weniger als 35 Prozent.

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