Helios richtet Operationssaal für Hochrisiko-Patienten ein

Herzzentrum setzt Herzklappen und Schrittmacher jetzt mit spezieller Kathetertechnik ein.

Elberfeld. Zwischen Kardiologie und den vier Operationssälen der Herzchirurgie im Herzzentrum der Helios Klinik in Elberfeld ist eine Schnittstelle geschaffen worden: Für rund 1,8 Millionen Euro umgebaut und mit neuester Technik eingerichtet, ist seit wenigen Wochen der neue Hybrid-Operationssal in Betrieb.

„Der Vorteil ist, dass hier Kardiologen und Herzchirurgen gemeinsam am selben Tisch arbeiten“, erklärt der Direktor der Herzchirurgie Professor Dr. Herbert Vetter. Chirurgische Eingriffe mit den minimalinvasiven Methoden der Kardiologie zu kombinieren eröffnet den Ärzten neue Chancen.

„Besonders Hochrisiko-Patienten können wir jetzt optimal versorgen“, so Vetter, er meint damit zum Beispiel Herzklappen-OPs an 80- bis 90-Jährigen. „Insgesamt sind die Eingriffe so viel weniger strapaziös und schwerwiegend“, ergänzt der Direktor der Kardiologie Professor Dr. Melchior Seyfarth.

Beide sind begeistert von den neuen Möglichkeiten, es sei einfach ein Zeichen der Zeit, interdisziplinär zu arbeiten. „Wir nutzen Erfahrungen und Techniken gegenseitig“, sagt Seyfarth. Außerdem können Patienten in Notfällen sofort von den Teams der jeweils benötigten Fachklinik behandelt werden.

In der Herzchirurgie werden jährlich rund 1400 Operationen durchgeführt, zusätzlich 900 ohne Einsatz der Herz-Lungen-Maschine, also am schlagenden Herzen. Die Kardiologie nimmt etwa 7000 Herzkatheter-Eingriffe — also solche, bei denen durch die Adern etwa von der Leiste aus operiert wird — im Jahr vor.

In den neuen OP werden rund 1000 Eingriffe aus beiden Bereichen verlegt, etwa Herzklappen-Operationen, Stent-Versorgung aber auch der Einsatz von Schrittmachern und Defibrillatoren.

Dabei kommen in dem OP neben neuester Durchleuchtungstechnik, Herz-Lungen-Maschine und speziellem OP-Tisch 14 Schwestern, Pfleger und Ärzte zum Einsatz. „Insgesamt wird die OP dadurch zwar nicht preiswerter, aber insgesamt ist der Eingriff schonender, die Nachsorge leichter, das System insgesamt entlastet.

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