Helios-Klinik trennt sich von Geschäftsführer Bönsch

Neues Pflege-Konzept soll nun „ruhiger“ umgesetzt werden. Mitarbeiter fürchten Einsparungen.

Barmen. Die Wuppertaler Helios-Klinik in Barmen kommt nicht zur Ruhe: Am heutigen Dienstag hat sich die Klinik von ihrem Geschäftsführer Dietmar Bönsch getrennt. Bönsch hatte seinen Job erst im Juni dieses Jahres angetreten. Das Krankenhaus wird nun übergangsweise von Helios-Regionalgeschäftsführer Manuel Berger geleitet.

In der Mitteilung von Helios heißt es, dass die Trennung von Bönsch in „beiderseitigem Einvernehmen“ erfolgt sei. Hintergrund sei die unterschiedliche Auffassung „über die Durchführung von Maßnahmen zur Umorganisation.“ Laut Berger sei es nicht gelungen, Mitarbeitern und Führungskräften die geplanten Veränderungen überzeugend zu kommunizieren und konkrete Schritte umzusetzen. „Wir haben daher entschieden, uns zu trennen“, sagte Berger.

Im Helios-Klinikum rumort es derzeit gewaltig. Trotz der wirtschaftlich sehr guten Lage — im vergangenen Jahr wurde ein Überschuss in Höhe von 38,7 Millionen Euro erwirtschaftet — befürchten die Mitarbeiter weitere Sparmaßnahmen.

Erst vor wenigen Wochen hatten zahlreiche Mitarbeiter aus dem Pflegebereich dagegen demonstriert, dass ungelernte Kräfte eingestellt werden sollen. Entgegen der Zusagen der Geschäftsleitung fürchten die Mitarbeiter, dass später Stellen von qualifizierten Pflegekräften abgebaut werden sollen.

Nun hat die Klinik reagiert, wie Sprecher Jörn Grabert erläutert. „Wir setzen das Projekt ruhiger um und wollen die Mitarbeiter ins Boot holen“, sagt er und fügt an: „Dazu richten wir zwei Pilotstationen ein.“ Ziel sei es, zu zeigen, dass im Bereich Bettenaufbereitung, Sekretariat und Transportdienst ungelernte Kräfte eingesetzt werden könnten, während die eigentliche Pflege am Bett von examinierten Schwestern und Pflegern vorgenomen wird.

Das Klinikum befindet sich in einem Umstrukturierungsprozess, an dem laut Grabert auch fest gehalten wird. Bereits im Frühjahr nächsten Jahres soll die Kinderklinik um zwei Etagen aufgestockt werden, und das Herzzentrum am Arrenberg soll nach Barmen umziehen.

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