Haus der Jugend: Optimistisch in den Umbau-Endspurt

Bis zum Sommer bleibt das Haus fast komplett geschlossen. Für die Zeit danach hoffen die Veranstalter auf mehr Besucher.

Barmen. Von Problemen wolle er gar nicht mehr reden, dafür lieber von Perspektiven. Mit dieser Position geht Franz Schmid, Leiter im Haus der Jugend Barmen,in den dritten und letzten Abschnitt der Sanierung seines Hauses. Der Abschnitt, der auf Brandschutz und Energieeinsparung abzielt, setzt den Schlusspunkt unter einen Umbau, der sich über zwölf Jahre erstreckte und fast drei Millionen Euro teuer war. Für den Endspurt ist das Haus inzwischen fast vollständig geschlossen.

Seit dem 1. März am Geschwister-Scholl-Platz keine Veranstaltungen mehr statt, der große Saal wird seit 2008 nicht mehr bespielt, mittlerweile ist nur das Foyer noch als Flugblatt- und Kartenschalter geöffnet. Nutzer der Bibliothek müssen derzeit auf die Bestände in Wichlinghausen zugreifen und erhielten kürzlich die Nachricht, dass der Bibliotheksanbau möglicherweise wegen hohen Sanierungsbedarfs abgerissen werden muss. Sollte dies der Fall sein, dann müsste die Raumverteilung im Haus der Jugend neu definiert werden - künftig weniger Platz für Konzerte also? "Ich gehe davon aus, dass dies zu unseren Gunsten verläuft", entgegnet Schmid.

Nach gegenwärtiger Einschätzung wird das Haus ab Juni Zug um Zug wiedereröffnet, der Live Club Barmen voraussichtlich am 1. Juli. Bis dahin weichen Konzerte in die Börse, das Rex, Stadthalle, Waldbühne oder Uni-Halle aus. Anfang Oktober soll das komplette Gebäude brandschutzsaniert wieder zur Verfügung stehen. 550 Besucher wird der große Saal dann aufnehmen dürfen, doch ist für größere Events eine Nutzung aller Stockwerke mit bis zu 1400 Besuchern möglich.

Dabei bezweifelt Schmid nicht, dass die Gäste dem Haus treu bleiben werden. Veranstaltungen wie die große Salsa-Party unter Einbeziehung des Vorplatzes seien fest etabliert. Obwohl die kommunalen Zuschüsse seit Jahren gekürzt würden, gebe es doch positive Aussichten - auch durch Sponsoren wie Stadtwerke und Stadtsparkasse. Dennoch werde er sich künftig noch mehr um Geldgeber bemühen, sagt Schmid.

Das Haus der Jugend sieht er als Spielstätte, die auch außerhalb Wuppertals wahrgenommen werde. Ein wichtiger Punkt sei dabei die Nachwuchsförderung, die er ab Januar 2011 wieder forcieren werde. Hoffnungen setzt er in die neue, zeitgemäße Gastronomie. Eine Expansion der Besucherzahlen und damit wirtschaftlicheres Arbeiten sei so möglich.

Bleibt die Frage, wie das Haus künftig heißen wird - der einstige Name Ruhmeshalle ist verpönt, die heutigen Bezeichnungen Haus der Jugend, Live Club Barmen, Kunsthalle und Bibliothek stehen unverbunden nebeneinander. Schmid deutete an, dass zur Wieder-Eröffnung auch die lang diskutierte Namensfrage entschieden werden könnte. Dann wäre auch eine Ausschilderung im Barmer Zentrum möglich - die dem Haus ebenfalls mehr Besucher zuführen könnte

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