Hand aufs Harz: Das Haftmittel sorgt für Ärger in den Sporthallen

Andere Nutzer der Hallen beschweren sich verstärkt. Nun geht es um die Strafen.

Wuppertal. Wenn Handballer für ihren Sport tief in den Harztopf greifen, dann gibt es anschließend unter Umständen Ärger: mit anderen Sportlern zum Beispiel, die es nicht in Ordnung finden, wenn der Hallenboden klebrige Stellen hat oder die Auswechselbank mit dem Haftmittel vollgeschmiert ist. Oder mit Schülern, die nach dem Spieltag in der Turnhalle Unterricht haben, dann ständig an den Türklinken klebenbleiben und sich die Kleidung verdrecken. Diesen Ärger gab es schon immer; aktuell ist er jedoch besonders brisant. Vor gut einem Jahr mussten deshalb sogar neue Regeln zwischen Handballkreis, Vereinen und Stadt beziehungsweise Gebäudemanagement her.

Zuletzt gab es zudem Sorgen, das Gebäudemanagement als Vermieter der Hallen könnte ganz neue Regeln ausgeben. Und die könnten so lauten: Entdeckt der Hausmeister Harz, macht er das Licht aus. Ganz egal, ob das Meisterschaftsspiel noch läuft oder nicht. In anderen Städten hat es das sogar schon gegeben. Doch Thomas Lehn vom Gebäudemanagement gibt Entwarnung.

So weit geht es nun doch noch nicht. Stattdessen müssen die Vereine nun, wenn sie auffällig geworden sind, mindestens 500 Euro an den Handballkreis entrichten. Doch die Hallenreinigung kann je nach Lage noch deutlich teurer werden. Tatsächlich ist diese 500-Euro-Strafe in der vergangenen Saison schon mindestens dreimal fällig geworden, wie Jürgen Roß vom Handballkreis berichtet. Und Versuche der Vereine, die Halle anschließend in Eigenregie zu reinigen, waren nicht immer von Erfolg gekrönt. Nun, so Roß, könnte Vereinen sogar Trainingszeit entzogen werden, wenn die Handballer harzen — und auffallen. Schließlich hätten alle Clubs die neuen Regeln unterschrieben.

Frank Herfeld vom Sportamt zufolge gibt es aktuell noch weitere Überlegungen: So könnte es passieren, dass auffällig gewordene Mannschaften nur noch in bestimmten Hallen spielen dürfen. Doch das passt den Vereinen überhaupt nicht. Zumal Sponsoren es als nicht sonderlich zuträglich empfinden, wenn ihre Clubs nicht mehr in der angestammten Heimat auftreten. Mutmaßungen, die Beschwerden kämen überwiegend von Vertretern einer anderen Sportart und es ginge beim Streit vor allem um Zeiten der Hallenbelegung, bestätigt so zwar niemand. Gehört haben aber alle davon.

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