GWG-Skandal: Ex-GWG-Chef Sperling zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt

Wegen Untreue und Steuerhinterziehung ist der frühere Geschäftsführer der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (GWG), Helmut Sperling, am Donnerstag vom Wuppertaler Landgericht zu einer Haftstrafe von vier Jahren und neun Monaten verurteilt worden.

Wuppertal. Der Prozess drehte sich um den millionenschweren GWG-Skandal aus den 90er Jahren. Damals stieg die zu 75 Prozent städtische Tochter ins Immobiliengschäft ein. Bei Grundstückskäufen und Seniorenwohnprojekten ertappten Rechnungsprüfer und die Staatsanwaltschaft die damaligen Chefs. Der Vorwurf: Die Bosse hätten sich mit Luxusreisen oder Bargeld schmieren lassen und wissentlich für die GWG unwirtschaftliche Entscheidungen getroffen. Die Ermittler rechneten eine Schaden von mehr als 20 Millionen Euro aus. In einem ersten Prozess war Ex-GWG-Chef Sperling vor drei Jahren zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof (BGH) erwirkte einen neuen Prozess, um die Gesamtstrafe neu festzulegen. Sollte das aktuelle Urteil rechtskräftig werden, ist es laut Landgericht wahrscheinlich, dass der mittlerweile 70Jahre alte Sperling die Strafe im offenen Vollzug verbüßt. Der Pensionär hat sich bereits mit der GWG außergerichtlich geeinigt, 80000 Euro gezahlt und auf die Betreibsrente verzichtet. Nächste Woche muss sich sein damaliger GWG-Geschäftsführer-Kollege Johannes Hiesgen vor dem Landgericht verantworten.

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