Grundschüler ziehen bald um

Die Schule an der Peterstraße wird bis 2020 umgebaut. Bis alles fertig ist, lernen die Kinder in Containern am Gymnasium Am Kothen.

Grundschüler ziehen bald um
Foto: A. Fischer

Unterbarmen. Und wieder heißt es: Kartons packen. Nachdem die Grundschule Peterstraße in den Sommerferien umsonst gepackt hatte, weil die Container für den Ausweichstandort nicht geliefert wurden (WZ berichtete), geht es jetzt endgültig los: Nach den Weihnachtsferien beginnt der Unterricht auf dem Gelände am Gymnasium Kothen, wo die Container schon bereitstehen.

Eltern und Lehrer konnten sich vergangene Woche einen ersten Eindruck davon verschaffen. Am Donnerstag erklärten Mitarbeiter des städtischen Gebäudemanagements (GMW) auch die Planungen für die Bauarbeiten.

Mit dem Umbau wird die Schule aus den 70er Jahren deutlich erweitert — von derzeit 1864 Quadratmeter auf 3273 Quadratmeter. Damit erhalten die 300 Schüler und die Ganztagsbetreuung wesentlich mehr Platz. „Die Ganztagsbetreuung ist hier sehr eng mit der Grundschule verbunden — das drückt sich auch in gemeinsamen Büroflächen aus“, erklärt Thomas Lehn vom Gebäudemanagement.

Durch die umfangreichen Umbaumaßnahmen erhält das Gebäude „Wuppertaler Art“ einen ganz neuen Eingangsbereich: Auf der nördlichen Seite wird zum Schulhof hin ein Anbau errichtet, der gleichzeitig als Aula und Foyer dient und außerdem als Erweiterung der daneben liegenden Mensa.

Direkt im Anschluss — gut erreichbar und trotzdem getrennt — befinden sich Lehrerzimmer, Verwaltung und Besprechungsräume. Wichtig ist auch die Ergänzung der bestehenden Klassenräume und Differenzierungsräume. Hierfür sind im Süden und Osten Anbauten mit Räumen verschiedener Größen vorgesehen. So bekommt zukünftig jeder Jahrgang seinen eigenen Bereich.

„Jetzt werden ja auch Flure als Lernfläche genutzt“, erklärt Thomas Lehn die geänderten Anforderungen. Schließlich geht der Trend zum individuellen Lernen und Arbeiten in Kleingruppen. Vor Planungsbeginn wurden Anforderungen und pädagogische Zielsetzung ausführlich mit den Lehrern erarbeitet.

Viele Wünsche konnten erfüllt werden. Alle Ebenen — inklusive des halbversetzten Erdgeschosses — sind zukünftig per Aufzug barrierefrei erreichbar. Die bisherige Trennung in zwei Gebäudeteile wird nach dem Umbau aufgehoben. Weil nun alle Klassenräume im ersten und zweiten Obergeschoss untergebracht werden können, erhält die Ganztagsbetreuung das Erdgeschoss für sich.

Hier möchte das Gebäudemanagement vielseitig nutzbare Räume schaffen. Diese sollen abends auch für andere Gruppen — etwa Vereine oder Institutionen — zur Verfügung stehen. Die Anzahl der Betreuungsplätze könnte nach Ende der Umbauarbeiten von derzeit 75 auf 150 verdoppelt werden. Damit können ab 2020 deutlich mehr Eltern die begehrten Plätze erhalten.

Das stark sanierungsbedürftige Ergänzungsgebäude und das Hausmeisterhaus werden abgerissen. Auf dem Schulhof entsteht stattdessen ein Neubau für die Haustechnik.

Das umgebaute Gebäude soll energetisch neueste Standards einhalten. Geheizt wird es mit einer effizienten Pellet-Heizungsanlage. Auch Lüftungsanlagen sind geplant. Alle Wasser- und Stromleitungen werden erneuert.

Voraussichtlich ziehen sich die Baumaßnahmen bis zum Sommer 2020 hin — auch weil Handwerker derzeit schwer zu bekommen sind. „Der Markt ist leer gefegt“, seufzt Thomas Lehn. Insgesamt sollen die Bauarbeiten rund 10,9 Millionen Euro kosten — die Außenanlagen sind allerdings noch nicht detailliert geplant. Das ist trotzdem billiger als ein Neubau. Rund vier Millionen davon kommen aus Fördermitteln des Bundes. Die Container als Ersatzquartier kosten weitere zwei Millionen Euro.

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