GEW will keinen Neubau für eine siebte Gesamtschule

Die Lehrergewerkschaft spricht sich für eine Weitere aus — favorisiert aber, dass sie innerhalb bestehender Schulgebäude eingerichtet wird.

GEW will keinen Neubau für eine siebte Gesamtschule
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Die Lehrergewerkschaft GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft) in Wuppertal freut sich über die wieder aufkommende Diskussion um eine siebte Gesamtschule in der Stadt. Helga Krüger aus dem Leitungsteam der Gewerkschaft sagte, die Gewerkschaft fordere das seit Jahren. „Eine siebte Gesamtschule ist überfällig. Der Elternwille dokumentiert das.“

Die Anmeldephase an den Wuppertaler Schulen endete gestern. Marc Schulz, Fraktionsvorsitzender der Grünen hatte geschätzt, dass in diesem Jahr erneut 300 Schüler keinen Platz an einer Gesamtschule bekommen würden. In den Fraktionen ist man geteilter Meinung über die Pläne, eine neue Gesamtschule zu installieren. Die CDU lehnt die ab, die FDP fordert Bestandsschutz für Gymnasien und Realschulen, die SPD will nach Bedarf planen.

Die GEW ist klar pro neue Schule. Allerdings macht Helga Krüger Einschränkungen. „Wir favorisieren, bereits bestehenden Schulraum neu zu nutzen.“ Einem Neubau steht sie kritisch gegenüber. Krüger sagt, nicht alle Sekundarschulen seien ausgelastet — insofern könne man über eine Neustrukturierung der Schullandschaft nachdenken und Gebäude umwidmen. So hätten etwa nicht alle Gymnasien genug Eingangklassen, um später eine gute Oberstufe zu gewährleisten. „Es gibt Gymnasien mit nur zwei bis drei Eingangsklassen, dabei bräuchten sie mindestens vier.

Auch zwei Hauptschulen stehen im Fokus. Die konfessionellen Schulen St.-Laurentius-Schule und Bernhard-Letterhaus-Schule stehen laut Auskunft der katholischen Kirche unter Umständen vor dem Auslaufen. Sie konnten im vergangenen Jahr nur mit jeweils einer Eingangsklasse starten. Wenn das dieses Jahr wieder passieren sollte, ist die Stadt laut Schuldezernent Stefan Kühn verpflichtet, die auslaufen zu lassen.

Das NRW-Schulgesetz lässt aber auch Ausnahmen zu, wenn die nächste Hauptschule unzumutbar weit entfernt oder die Schule für die Entwicklung einer Gemeinde eine soziale und kulturelle Bedeutung hat. Stadtdechant Bruno Kurth kämpft derzeit mit einer Kampagne für den Fortbestand der Schulen.

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