Geschwister aus Wuppertal kämpfen für James Bond

Alexandra Grecou und ihr Bruder Evangelos Grecos waren beim „Quantum Trost“ und „Skyfall“ als Stunt-Experten im Einsatz.

Wuppertal. Das Bier, das Daniel Craig an der Hotelbar besorgt hat, ist weder gerührt, noch geschüttelt. Der James Bond-Darsteller reicht es im nächsten Moment an einen Kollegen weiter, der definitiv nicht dem Geheimdienst Ihrer Majestät angehört: Sein Name ist Grecos. Alexander Grecos. Er ist Stuntman und stammt aus Wuppertal.

So geschehen bei den Dreharbeiten zum jüngsten Bond-Abenteuer: Für „Skyfall“ reiste Alexander Grecos, der mit seinen beiden Söhnen und seiner Frau in Heiligenhaus wohnt und in Wuppertal aufgewachsen ist, für zweieinhalb Monate in die Türkei.

In Istanbul war der Stuntman und Stunt-Koordinator unter anderem bei der fulminanten Verfolgungsjagd im Einsatz, die sich 007 in der Metropole am Bosporus mit seinen Widersachern liefert: Grecos spielte als „Präzisionsfahrer“ einen der Motorradpolizisten und musste möglichst unverletzt einen Sturz hinbekommen. „Groß vorbereiten kann man sich auf so etwas nicht“, erklärt der 40-Jährige im Gespräch mit der WZ — und lächelt: „Wir hatten ja nur begrenzt Motorräder am Set.“

Das Feierabendbier mit Daniel Craig hat sich Evangelos Grecos aber auch noch bei einer anderen Szene in „Skyfall“ verdient: Beim Kampf auf dem rollenden Zug doubelt Grecos einen Bösewicht, dessen Gesicht später tricktechnisch auf den Stuntman übertragen wurde. Daniel Craig habe er am Set als „sehr entspannt und hochprofessionell“ erlebt — und das Bier habe ihm 007 im Hotel ganz spontan besorgt. Es muss ja nicht immer gleich Martini sein.

Und das ist nicht die einzige Wuppertaler Unterstützung für den berühmtesten Geheimagenten der Welt: Über ihren Bruder Evangelos — sein nächstes Projekt ist die Fortsetzung des Action-Streifens „Fast & Furios“ — ist auch Alexandra Grecou vor mehr als zehn Jahren ins Stuntgeschäft gekommen.

Die Stuntfrau aus Barmen mischt beim „Skyfall“-Vorgänger „Ein Quantum Trost“ mit: Sie gehört zum Personal einer Küche, die James Bond ebenfalls bei einer explosiven Verfolgungsjagd durcheinander wirbelt. Das Filmset an der Seebühne von Bregenz in Österreich — dort wurde die Aufführung der Oper „Tosca“ zur imposanten Bond-Kulisse — hat die Wuppertalerin noch in ganz besonderer Erinnerung. „Das war eine ganz große Sache. So etwas vergisst man nicht.“ Die Reise mit ihren Stunt-Kollegen zu den Dreharbeiten habe fast schon was von einer Klassenfahrt gehabt. Daniel Craig habe sie als „sehr sympathisch“ in Erinnerung — ihn selbst aber nie angesprochen. „Das wäre unprofessionell.“

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