Wuppertal Geschäftsbrücke: „Alles wirkt plötzlich so offen“

Die Geschäftsbrücke und der neue Eingangsbereich des Bahnhofs kommen überwiegend gut an. Die Mauer stört jedoch viele.

Wuppertal: Geschäftsbrücke: „Alles wirkt plötzlich so offen“
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Seit Montag ist die neue Geschäftsbrücke, die die Innenstadt und den Hauptbahnhof verbindet, eröffnet. Bereits am Montagvormittag machten sich zahlreiche Passanten ein Bild von der neuen Mall und auch Fahrgäste der Bahn waren glücklich, endlich wieder einen direkten Zugang zu den Zügen zu haben. Die Gleise sind durch einen Tunnel, begehbar durch Glastüren, erreichbar.

„Die bisherige Zuwegung war ja katastrophal. Das gefällt mir jetzt deutlich besser“, sagt Hermann Schürmann (Foto). „Bedauerlich ist, dass vom klassizistischen Bahnhof nicht mehr viel zu sehen ist und die Mauer als Trennung wirkt. Primark als Kontrast zum Bundesbahngebäude finde ich gar nicht schlecht. Die Mall hingegen ist eher abweisend. Mal sehen, was passiert, wenn Leben drin ist. Außerdem müsste der Bereich dringend begrünt werden. Das wirkt zu kalt und steril.“ Cornelia Ruhl sagt: „Das wirkt alles sehr schön und hell. Das Erscheinungsbild ist jetzt freundlicher und offener. Durch den breiten Zugang zum Bahnhof und zur Innenstadt fühlt man sich sicherer.“

Christa Kohn ist auch angenehm überrascht: „Alles wirkt plötzlich so offen, wenn man von den Gleisen kommt. Die Gebäude rechts und links muten futuristisch an, und der Platz bietet auch reichlich Spielraum für vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Die Mauer stört allerdings den Blick auf den schönen alten Bahnhof.“ Auch Christian Surrey sieht viele positive Aspekte: „Nach Jahren Baustelle ist es echt gut, einfach zum Bahnhof zu kommen. Der Bereich wird auf jeden Fall aufgewertet, und auch der Blick auf den Bahnhof sieht modern aus. Ein offener Platz wäre allerdings wertvoller als weitere Geschäfte.“ Uwe Kühn missfällt die Mauer vor dem Bahnhof: „Die sieht aus wie gestapelte Pommes. Und mich ärgert, dass eine Mauer den Blick auf das schöne Bundesbahngebäude verbaut. Meines Erachtens hätte man noch weiträumiger und großzügiger planen müssen. Aber Wuppertal macht sich mal wieder kleiner, als es ist.“

Gabriel Nistor gefällt es insgesamt gut: „Der direkte Weg zur Einkaufsstraße ist großzügig. Der Primark wirkt überhaupt nicht protzig. Aber die Mauer vor dem Bahnhofsgebäude ist keine gute Lösung.“ Adelheid Schütte sieht einige Kontraste: „Auf der einen Seite gibt es hochmoderne Architektur, auf der anderen graue Mauern innerhalb des Bahnhofs. Die Baustellen wirken dominant, und für die Fußgänger ist es irritierend, weil viele Wege noch gesperrt sind. Obwohl vieles diffus zusammengestellt wirkt, wie etwa die Säulen, ist es nicht uncharmant.“ Ursula Wachenfeld findet es gewöhnungsbedürftig, wenn man von unten auf das Primark-Gebäude schaut: „Außerdem könnte der Platz Richtung Osten noch großzügiger sein. Und die Mauer verbaut den Blick auf den Bahnhof. Und wo bleibt eigentlich die Bauaufsicht, wenn es um die glitschigen Steine geht?“ Nicola Bohe meint: „Von oben ist es nicht so schlimm, wie wenn man von unten kommt. Das Primark-Gebäude ist furchtbar und der Kontrast zwischen Mauer und Bahnhofsgebäude ist eine Bausünde. Ich verstehe nicht, wie jemand die Zusammensetzung von den neuen und alten Teilen architektonisch gut finden kann. Aber vielleicht füllt sich der Platz noch mit Leben.“ Janina Schlomski wollte an der neuen Geschäftsbrücke entlanggehen, um sich ein Bild zu machen: „Man muss schon umdenken, wenn man weiß, wie es vorher war. Es ist sehr modern geworden.

Besser finde ich auch, dass die Brücke jetzt breiter ist, es wirkt einladender. Die Steine an der Mauer fallen schon auf, aber wenn man dann später noch nach oben kommt, geht das schon.“

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