Gericht: Mallorca-Mord - Ein notorischer Voyeur auf der Anklagebank

Weil der angeklagte Torsten T. auch im zweiten Prozess zum Tod einer Schülerin schweigt, müssen Zeugen ein Bild von ihm entwerfen. Das ist wenig vorteilhaft.

<strong>Wuppertal. Torsten T. gilt als unkomplizierter Musterhäftling. Seit Monaten schon hilft er in der JVA Simonshöfchen bei den Gottesdiensten. Kaum zu glauben, dass der JVA-Küster T. mal wegen Mordes an einer Schülerin angeklagt, dann wegen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt wurde. Neuneinhalb Jahre gab es dafür. Seit Mittwoch wird der Fall der im Sommer 2002 auf Mallorca tot aufgefundene Steffi R. aus Lüdenscheid komplett neu verhandelt. Der BGH wollte es so.

"Zehn bis 15 Mal hat er wohl zugesehen." Eine ehemaligerMitbewohner von Torsten T., der von ihm beim Sex beobachtet worden sein soll.

Doch auch in diesem zweiten Prozess schweigt T. zu den Vorwürfen. Und deshalb müssen wieder viele Zeugen über ihn aussagen, damit sich das Gericht ein Bild von dem mittlerweile 43-Jährigen machen kann. Es ist - wie schon im ersten Prozess - an der Grenze zum Erträglichen peinlich. Gestern nahm ein früherer Mitbewohner des Wuppertalers im Zeugenstand Platz.

Anfang Februar dieses Jahres wird sie als Zeugin gehört. Es wird unter anderem darum gehen, warum sie Torsten T. damals auf Mallorca als Untermieter aufnahm, ihn auf einer Etage mit ihrer Tochter wohnen ließ. Im ersten Prozess hatte die Mutter beteuert, T. als harmlos eingeschätzt zu haben. "Ich hatte volles Vertrauen zu ihm", sagte sie damals.

Neuauflage Der Prozess um den sogenannten Mallorca-Mord wird komplett neu aufgerollt. Mit einem Urteil ist erst im Frühjahr zu rechnen.

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