Gemeinde trennt sich von der Alten Kirche Wupperfeld

Zudem sollen das Gemeindezentrum Hatzfeld und das Nommensenhaus geschlossen werden.

Wuppertal. Die evangelische Kirchengemeinde Gemarke Wupperfeld steckt offenbar in erheblichen finanziellen Schwierigkeiten und wird sich deswegen von der Alten Kirche Wupperfeld und dem Nommensenhaus trennen, zudem soll das Gemeindezentrum in Hatzfeld geschlossen werden.

In einer Gemeindeversammlung stellte das Presbyterium gestern in der Gemarker Kirche die Sparmaßnahmen vor. Finanzkirchmeister Reinhard Becker verwahrte sich dabei gegen den Vorwurf aus der Gemeinde, dass allzu lange hinter verschlossenen Türen debattiert worden sei und man nur aus der WZ habe erfahren können, welche Umwälzungen im Gange seien. Becker zeigte sich überzeugt, dass bestimmte Vorgänge erst einmal mit Diskretion zu behandeln seien.

In einem langen Referat führte er aus, was die Gemeinde an den Rand des Ruins getrieben habe. Die Sparmaßnahmen der Stadt, die ja nicht nur die Kirchen beträfen, würden sich auch indirekt auswirken, indem sie das negative Wachstum der Bevölkerung beschleunigen würden. Dies wie auch die Überalterung seien verantwortlich für das Schrumpfen der Gemeinde — nicht etwa Kirchenaustritte.

Als Vorsitzender des Presbyteriums stellte Pfarrer Walter Lang im Anschluss die konkreten Einsparpläne in fünf Punkten vor. Zunächst soll es in jedem Bezirk weiterhin die Möglichkeit geben, dass Menschen sich ortsnah treffen können. Im Bezirk Heidt soll die Gemeindearbeit mit Familien, Kindern und Jugendlichen ihren Schwerpunkt haben.

Von der Alten Kirche Wupperfeld und vom Nommensenhaus will sich die Gemeinde trennen. Gottesdienstliches Zentrum soll dann die citynahe Gemarker Kirche werden. Für die Nutzung des dortigen Gemeindezentrums will man Kooperationspartner finden. Das Hatzfelder Gemeindezentrum schließlich soll aufgegeben werden.

Das, so ergänzte Lang, werde Einsparungen in Höhe von etwa 160 000 Euro bringen, womit aber der Bankrott der Gemeinde nur aufgeschoben werden könne. Langfristig sei es erforderlich, sich auf ein Gemeindezentrum und eine Kirche zu beschränken. Das sei wie die biblische Wüstenwanderung ein Weg mit leichtem Gepäck. „Wie lebendig unsere Gemeinde ist, hängt aber nicht davon ab, wo wir unsere Gottesdienste abhalten.“

In der anschließenden Diskussion lag der Fokus bereits auf der Wupperfelder Kirche mit ihrer historischen und architektonischen Bedeutung wie auch ihrer wertvollen Arbeit im Bereich der Kirchenmusik. Keine realistischen Vorschläge kamen zu der Frage, wie die Kirche als Denkmal zu erhalten sein wird. Lang merkte lediglich an, dass an dieser Stelle vielleicht auch mal der Kirchbauverein oder die Kommune aktiv werden müssten.

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