Geldstrafe: Hausverwalter wegen Untreue verurteilt

Gericht stellt die schwersten Vorwürfe gegen einen 49 Jahre alten Wuppertaler ein.

Wuppertal. Seit Jahren stand ein vorbestrafter Hausverwalter unter dem Verdacht, in großem Stil Geld von Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) veruntreut zu haben. Am Donnerstag musste sich der 49-Jährige erneut vor dem Amtsgericht verantworten: Dort wurde der Mann zwar wegen Untreue in fünf Fällen zu einer Geldstrafe in Höhe von 1800 Euro (120 Tagessätze zu 15 Euro) verurteilt. Die am schwersten wiegenden Vorwürfe wurden allerdings eingestellt.

So soll der Wuppertaler von Oktober 2006 bis März 2010 laut Anklage Geld für Stromkosten und den Einbau einer neuen Heizung in einem Mehrfamilienhaus in Elberfeld in Höhe von insgesamt 160 000 Euro anderweitig verwendet haben. Dafür gebe es keine Beweise, hieß es gestern. Im Gegenteil: Die Heizungsanlage sei im Zuge einer energetischen Komplettsanierung des Mehrfamilienhauses offensichtlich installiert worden. Laut Verteidiger Rüdiger Schöpf, hätten Bewohner die neu eingebaute Heizung eigenmächtig abgestellt, weil sie ihnen zu laut war.

Der Fall hatte für Schlagzeilen gesorgt, weil Bewohner des betroffenen Hauses unter anderem berichtet hatten, sie hätten im Winter ohne Heizung auskommen müssen. Um ihre Wohnungen zu erwärmen, hätten sie wahlweise zum Föhn gegriffen oder den Backofen angestellt.

Im Einvernehmen zwischen Gericht, Staatsanwaltschaft und Verteidigung blieb gestern „nur“ die Geldstrafe übrig. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte mehrfach Grundabgaben an die Stadt zu spät gezahlt habe, was Säumnisgebühren und Mahnkosten nach sich gezogen habe. Die Schadenssumme beläuft sich demnach „nur“ auf einen vierstelligen Euro-Betrag. Gegen diese Verurteilung kann der 49-Jährige in Berufung gehen. Dagegen sind die gestern einvernehmlich eingestellten Fälle strafrechtlich erledigt.

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