Wuppertal Funkes Erfolgsroman als Theaterstück: Der Drachenreiter erobert das Tal

Am Freitagabend feiert Cornelia Funkes Erfolgsroman als Theaterstück Premiere am Kinder- und Jugendtheater.

Wuppertal: Funkes Erfolgsroman als Theaterstück: Der Drachenreiter erobert das Tal
Foto: Karola Brüggemann

Wuppertal. Drachen, Kobolde, Ratten und ein Homunkulus bevölkern Cornelia Funkes „Drachenreiter“. Am Freitag hat der Erfolgsroman am Kinder- und Jugendtheater Premiere. Theaterchef Lars Emrich versucht erst gar nicht, die vielen Figuren lebensecht zu gestalten. „Wir haben am Theater die Möglichkeit, große Geschichten mit einfachen, aber trotzdem beeindruckenden Mitteln zu erzählen.“ Er reduziert die Figuren auf ihre wichtigsten Elemente. So leben die Drachen vor allem durch ihr riesiges Maul.

„Mir war wichtig, dass wir gleichzeitig aber auch den Schauspieler zeigen mit seinen reichhaltigen Gesten und seiner Mimik“, erklärt Emrich. Gekämpft wird als Schattenspiel — so können die Drachen sogar richtig fliegen. Der Homunkulus wiederum wird von einer Marionette dargestellt, manchmal aber auch von einem Schauspieler. „Er kann sowohl klein als auch groß sein.“ So will Lars Emrich mit viel theatraler Illusion die Reise des silbernen Drachen Lung mit dem Waisenjungen Ben und dem Koboldmädchen Schwefelfell erzählen. Gemeinsam suchen sie einen sicheren Ort für die Drachen, für die es in der Menschenwelt keinen Platz mehr gibt. Bald jedoch merken sie, dass die Menschen nicht ihre einzigen Feinde sind. Der goldene Drache Nesselbrand hat es auf die Drachen abgesehen. Die Schauspielfassung hat Lars Emrich noch deutlich umgearbeitet.

„Ich bin von der Sprache von Cornelia Funke immer wieder begeistert und habe sie an einigen Stellen übernommen.“ So dient der Homunkulus auch als Erzähler. Im Zentrum steht die Suche nach einer Heimat. Nils Wörheide, der inzwischen Medienkomposition studiert, hat dazu eine „mitreißende Musik, die das Geschehen emotional unterstützt“ geschaffen.

Lieder gibt es diesmal nicht. Mit Lasse Ulbricht übernimmt abermals ein versiertes Nachwuchstalent aus der Theaterschule eine Hauptrolle. Er spielt den Jungen Ben. Diana Nickel gestaltet (nach dem Lockermaul in der Schneekönigin) wieder eine Koboldin. Den Drachen Lung spielt Dino Capozza, der im Zauberer von Oz als Löwe zu sehen war. Dieter Marenz ist als Kiesbart dabei. Mit Licht und den beweglichen silbernen Bühnenelementen will Lars Emrich die Zuschauer in seinen Bann ziehen.

Mehr als 30 Vorstellungen sind bis Ende Januar geplant. „Wir haben diesmal sogar zwei neue Gastspielorte in Gevelsberg und Witten, einmal davon für die Straßenbahngesellschaft Bogestra“, sagt Emrich. „Uns freut es, dass sich unser Renomée über die Stadtgrenzen hinaus herumgesprochen hat.“

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