Dr. Kummrows Zoogeschichten Fuchs, du hast die Gans gestohlen

Zootierärztin Dr. Maya Kummrow erzählt von Füchsen, die nachts den Zoo besuchen.

Fuchs, du hast die Gans gestohlen. Und nicht nur sie, sondern auch Kraniche, Schwäne, Enten, Maras und sogar kleine Kängurus und das ziemlich oft im Zoo Wuppertal. Als Institution des Artenschutzes freuen wir uns darüber, auch einheimischen Tieren einen Lebensraum zu bieten und so kann man im Zoo Wuppertal nebst zahlreichen Kaninchen auch Uhus, Mauswiesel, Vögel und seltene Insekten beobachten. Marder und Fuchs bleiben zwar dem Besucher verborgen, aber leider finden wir immer wieder die Überreste ihrer nächtlichen Festmahle.

Wut darüber wäre unangebracht: wenn wir Artenschutz vertreten, sollten wir es schaffen, wie wir es von den Indern mit Elefanten und Tigern erwarten, mit unseren Beutegreifern umzugehen.

Der Zoo Wuppertal hat im vergangenen Jahr ein umfassendes Konzept aufgestellt, das den Schutz unserer bedrohten Schützlinge mit Elektrozäunen, Neubesatz einiger Anlagen mit wehrhaften Tieren und Fuchssicherung der Außenzäune kombiniert.

Und wenn sich ein Beutegreifer trotz Emus, Vicunjahengsten und Elektrozäunen darauf spezialisiert, statt einheimischen Kaninchen wertvolle Entenarten zu naschen, dann wird in Absprache mit der Jagdbehörde und unter strikter Einhaltung der gesetzlichen Richtlinien auch gezielt bejagt. Umwelt- und Artenschutz fängt vor der eigenen Haustüre an und insbesondere in unserer intensiv vom Menschen verwalteten Kulturlandschaft ist die gezielte Regulierung durch Jagd ein wichtiger Bestandteil. Der Zoo ist davon nicht ausgenommen und setzt auf eine ausgewogene Herangehensweise, die dem einheimischen Jäger zwar Grenzen setzt, aber auch einen Lebensraum ermöglicht.

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