Frühlingszeit ist Brunnenzeit

Zu Ostern wird die Stadt die 23 Brunnen wieder anstellen. Vorher muss einiges erledigt werden.

Frühlingszeit ist Brunnenzeit
Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Meteorologisch gesehen ist ja seit vergangenem Montag Frühling: Der 20. März markiert das Ende der Winterzeit. Und die vergangenen Tage haben sich auch alle Mühe gegeben, der neuen Jahreszeit gerecht zu werden: zweistellige Temperaturen, Sonnenschein, überall sprießt Grün und Blüten blühen auf.

Aber eins fehlt noch, um den Winter endgültig für beendet zu erklären: das Kommando „Wasser marsch!“ Denn noch sind die 23 Brunnen im Wuppertaler Stadtgebiet so trocken, wie sie nur sein können. Bis Ostern, also bis Mitte April, müssen sich die Frühlings-Anbeter und Spaziergänger aber noch gedulden, dann stellt die Stadt die Brunnen wieder an. Und spätestens dann zeigt auch das Stadtbild: Es ist wieder Frühling.

Vorher muss aber noch einiges erledigt werden. „Als Allererstes müssen die Brunnen gereinigt werden“, erklärt Susanne Thiel vom städtischen Gebäudemanagement. „Das kann schon mal einiges an Arbeit bedeuten.“ Neben Grünspan, der händisch weggeschrubbt werden muss, findet sich nach der langen Wintersaison ein wahres Sammelsurium an Abfall in den Brunnen. Zuläufe werden mit Papier verstopft. „Das wird in Verbindung mit Wasser schon mal hart wie Zement“, sagt Thiel und seufzt. Und Vandalismus ist für viele anscheinend eine Freizeitbeschäftigung, die vor Brunnen nicht Halt macht. Deshalb fallen laut Thiel einige Reparaturen an.

Danach geht es aber schnell, denn die Leitungen müssen nach dem Winter nicht auch gereinigt werden: Im Prinzip muss nur der Hahn aufgedreht werden, und schon sprudelt allerorten kühles Wasser.

Das ist allerdings kein Trinkwasser, wie Thiel betont. Ebenso wenig seien die Brunnen für die Erfrischung heißgelaufener Füße gedacht — und seien sie noch so klein. Auch Kinder haben in den städtischen Brunnen Plantsch-Verbot, „denn in den Brunnen gibt es ja auch Technik und Beleuchtung. Die könnte beschädigt werden“, erklärt Susanne Thiel. Einen dramatischen Auftritt à la Anita Ekberg im Filmklassiker „La dolce Vita“, der nicht zuletzt das laszive Bad im Trevi-Brunnen Kultstatus einbrachte, sollte in Wuppertal besser niemand wagen.

Und doch gibt es in Wuppertal die Möglichkeit, sich im Wasser zu erfrischen, ohne gleich das Freibad aufsuchen zu müssen: Etwa auf dem Spielplatz am Schusterplatz. Dort gibt es auch eine Wasserspielstelle.

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