Frost: Slalom in der Innenstadt

Teile von Gehwegen und Fußgängerzonen sind abgesperrt: Die Kälte der letzten Wochen hat viele Bodenplatten nach oben gedrückt.

Wuppertal. Der Wuppertaler Winter hinterlässt sichtbare Spuren — und das weit über Schnee und Matsch hinaus: An vielen Stellen sind mittlerweile ganze Abschnitte von Gehwegen oder Fußgängerzonen gesperrt, weil der Frost dort die Bodenplatten nach oben gedrückt hat.

So wie auf der Herzogstraße in der Elberfelder Fußgängerzone. Dort hat die Stadt die riskanten Stellen eingezäunt. „Gerade für ältere Menschen ist das wirklich gefährlich. Man übersieht diese Stellen leicht und kann schnell stürzen“, sagte eine Seniorin am Montag beim Ortstermin der WZ auf der Herzogstraße. „Insofern ist es gut, dass die beschädigten Platten eingezäunt sind“, fügt die Fußgängerin hinzu.

„Störender sind eigentlich die Schlaglöcher auf den Straßen. Aber auf den Gehwegen ist es schon wichtig, dass diese Bereiche gekennzeichnet werden. Gefallen ist man ja schnell“, sagt ein anderer Passant mit Blick auf die gesperrten Abschnitte.

Auch an anderen Stellen hat der Frost seine Spuren hinterlassen: So zieht sich auf dem Werth in Barmen ein aufgrund von Frostschäden abgesperrtes Stück zwischen dem Geschwister-Scholl-Platz und der Rudolf-Herzog-Straße sogar über rund 50 Meter.

Bis die Frostperiode überstanden ist, können die Schäden nach Auskunft der Stadt noch nicht dauerhaft behoben werden. „Zunächst einmal geht es darum, die gefährlichen Stellen durch Schilder und Absperrungen zu sichern“, erklärt Waldemar Schütze, Betriebshofleiter Straßenbau, auf WZ-Nachfrage.

Erst, wenn der Frost aus dem Boden ist, könne man die dauerhaften Reparaturen durchführen. „Mit dieser Problematik haben jedes Jahr alle Städte zu kämpfen“, sagt Schütze.

Und so lange der Winterdienst noch unterwegs sei, würden sich die Platten auch bei einem sofortigen Einsatz der üblichen Kaltasphalt-Mischung immer wieder nach oben drücken.

Bei Straßenkreuzungen oder Hauptverkehrsadern wird durchaus schneller reagiert. „Aber an den meisten Stellen ist eine dauerhafte Reparatur aktuell noch nicht sinnvoll“, erklärt Schütze.

Darüber hinaus ist das Beheben der Frostschäden nicht zuletzt auch eine Geldfrage: Eine Tonne Kaltasphalt kostet rund 150 Euro. Die andere Asphaltsorte, die sofort helfen könnte, ist mit gut 2000 Euro um ein Vielfaches teurer.

Hinzu kommt, dass die Stadt kein Geld für grundlegende Sanierungen hat. Bis zum Ende des Winters müssen also auch die Fußgänger mit Sperrungen und Baustellen durch Frostschäden leben.

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