Friederike macht noch viel Arbeit

Vor allem auf den Südhöhen muss die Stadt noch Schäden beseitigen. Dabei kämpft sie gegen die Zeit, da der Borkenkäfer zu fliegen droht.

Friederike macht noch viel Arbeit
Foto: Möllmann

Südhöhen. Zweieinhalb Monate ist es her, dass Sturmtief Friederike tobte — und vor allem auf den Südhöhen zahlreiche Schäden im Wald hinterließ. Nach wie vor hat das städtische Forstamt mit deren Beseitigung zu tun.

Sichtbar sind die Schäden für Radfahrer und Fußgänger vor allem an der Sambatrasse in Höhe Vonkeln: Dort hängt noch so mancher Baum halb abgeknickt im Wald. „In Vonkeln haben wir aber schon einiges geschafft“, sagt Sebastian Rabe, Leiter des städtischen Forstamts. Ein zweiter Schwerpunkt liegt im Wald an der Oberbergischen Straße. „Auch dort sind wir gerade dabei“, sagt Rabe. Warten muss unterdessen noch ein weiteres Waldgebiet in Cronenberg. „Das kommt als Nächstes dran“, so Rabe. Bereits beseitigt sind kleinere Sturmschäden im Wald rund um die Ronsdorfer Talsperre.

Sturmtief Friederike hat vor allem die Südhöhen stark getroffen. Das liege aber auch daran, dass sich der Großteil des städtischen Waldes dort befinde, so Rabe. Die Mehrzahl der rund 1000 Bäume, die zu Boden gingen, befand sich auf den Südhöhen. Immerhin habe es keine großen zusammenhängenden Schneisen der Zerstörung gegeben wie nach anderen Stürmen.

Die Mitarbeiter des Forstamts sind nun dabei, die gefallenen und schwer geschädigten Bäume mit Kran und Sägen zu zerkleinern und abzutransportieren. „Es ist allerdings ein Lauf gegen die Zeit“, sagt Sebastian Rabe. Denn sobald es zwei oder drei Tage am Stück mindestens 15 Grad warm ist, beginne der Borkenkäfer zu fliegen. „Der freut sich über jeden geschwächten Baum, legt dort seine Eier ab und verursacht massenhafte Schäden“, sagt Rabe. Ein Wettlauf gegen die Zeit und den Käfer, den man wohl kaum gewinnen werde, vermutet Rabe.

Sebastian Rabe, Leiter des städtischen Forstamtes über die Gefahr des Borkenkäfers

Ohne den Borkenkäfer hätte man keinen Zeitdruck bei der Beseitigung der letzten Sturmschäden, sagt Rabe. Denn der erste Schritt nach einem Sturm, das Freiräumen der Wege, ist seit langem erledigt. Wenn sich Bürger wunderten, dass der zweite Schritt, das Freiräumen der weiteren Waldflächen, noch nicht erledigt ist, erklärt Rabe: Es seien kaum große Waldflächen von Sturmschäden betroffen, sondern viele kleinere. Das mache die Aufräumarbeiten sehr aufwändig. Immerhin hat das Wetter den Forstarbeitern lange in die Karten gespielt: Bei gefrorenem Boden könne man mit den großen Maschinen am besten arbeiten, ohne allzu viel zu zerstören. Auch wenn natürlich jetzt schadenarm gearbeitet werden könne, versichert Rabe.

Welche Kosten der Sturm für die Stadt verursacht hat, kann Rabe derzeit noch nicht sagen. „Das ist eine komplizierte Rechnung, die wir im späten Frühjahr machen werden, wenn wir wissen, was wo noch gepflanzt wird“, sagt Rabe. Mit den Aufräumarbeiten hofft er, bis Mitte Mai fertig zu sein. „Vielleicht schaffen wir es auch Ende April“, sagt Rabe.

Die Natur passe sich übrigens auch unabhängig der menschlichen Aufräumarbeiten an die neuen Verhältnisse an. Auf neuen Freiflächen wüchsen zum Beispiel Gräser, die dort nicht gediehen und es entstehe Lebensraum für andere Lebewesen. „Insofern gibt es auch die positiven Seiten nach einem Sturm, auch wenn der natürlich vor allem negative Folgen hat und ein Schock für die Natur ist“, sagt Rabe.

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