Freundschaft durch private Begegnungen

Freundeskreis Wuppertal-Saint-Étienne pflegt seit 20 Jahren den Kontakt nach Frankreich.

Freundschaft durch private Begegnungen
Foto: Anna Schwartz

Genau 20 Jahre war es am 16. Februar her, dass das französisch-deutsche, inzwischen pensionierte Lehrer-Ehepaar Hélène und Reiner Brinkmann den Freundeskreis Wuppertal-Saint-Étienne ins Leben rief. Grund genug für Oberbürgermeister Andreas Mucke, eine fünfköpfige Gruppe des Kreises zu einem Empfang in sein Dienstzimmer einzuladen. Mit dabei auch Luise Bertin, die bei der Stadt für die Städtepartnerschaften zuständig ist.

Reiner Brinkmann, der mit seiner Ehefrau Hélène französisch parliert, erläuterte die umfangreichen Aktivitäten des Freundeskreises, der derzeit 30 Personen umfasst und es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Menschen beider Städte einander näher zu bringen.

Das bezieht sich nicht allein auf die offizielle Städtepartnerschaft zwischen der französischen und der deutschen Stadt, die schon am 12. Januar 1960 begründet wurde, sondern auch Begegnungen auf privater Ebene. Was bisweilen auch auf bürokratische Hindernisse stößt, wie Brinkmann anmerkte und als Beispiel die Vermittlung von Praktikumsplätzen anführte. Dabei gebe es großes Interesse auch von französischer Seite, so Hélène Brinkmann. Sie bestätigte, dass viele Franzosen, die nach Deutschland gekommen seien, hier bleiben wollten.

In dem rund einstündigen Gespräch der Besuchergruppe mit dem OB wurden auch Fragen nach Förderung von Begegnungen erläutert, wobei Reiner Brinkmann feststellte, dass Förderungen projektbezogen seien.

„Ich plane, im Laufe der Zeit alle unsere Partnerstädte zu besuchen“, so OB Mucke, was der Freundeskreis mit Freude zur Kenntnis nahm: „Die Stadtführung von Saint-Etienne würde sich sicher freuen.“

Begegnungen wie den Austausch zwischen Schulen oder Kulturgruppen hat es im Laufe der Zeit schon viele gegeben, allerdings noch kein Freundschaftsspiel zwischen der AS Saint-Étienne und dem WSV. Dass meist mehrere Klassen zwischen dem französischen Erstligisten und dem Oberligaclub WSV liegen, war wohl der Grund für das Desinteresse aus der Partnerstadt. Ganz anders der Kooperationsvertrag zwischen der Bergischen Uni und der Universität St.-Étiennes, die den gesamteuropäischen Gedanken spiegeln, zu dem sich Andreas Mucke ebenso mit Leidenschaft bekannte wie die Gäste. „Allein 70 Jahre Frieden haben schon gelohnt“, so Mucke.

Vor 68 Jahren wurde die Städtepartnerschaft Wuppertal-Saint-Étienne vereinbart. „Also sind es in 2020 genau 60 Jahre. Da müssen wir allmählich schon mit den Vorbereitungen für eine Jubiläums-Feier beginnen“, stellte der Oberbürgermeister fest.

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