Freibadbetreiber ziehen eine durchwachsene Sommer-Bilanz

Die Saison war für die Freibäder in Wuppertal zweigeteilt: nach einem heißen Start folgten Regen und Kälte.

Freibadbetreiber ziehen eine durchwachsene Sommer-Bilanz
Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Die Bilanz des Sommers 2017 fällt in Wuppertal zweigeteilt aus: während die Monate Mai und Juni warm und sonnig waren, schien sich der Sommer im Juli und August bereits verabschiedet zu haben. Das haben auch die Freibäder in Wuppertal zu spüren bekommen.

„Wir konnten in diesem Jahr bislang 42 000 Besucher im Freibad Mählersbeck verbuchen“, sagt Michael Kieckbusch, Abteilungsleiter Betrieb der Bädereinrichtungen. Das sind 2500 weniger als im vergangenen Jahr. Allerdings kann Kieckbusch auch auf einen Rekord zurückblicken: „Wir hatten einen der besten Juni in den vergangenen Jahren“, sagt er. Mit knapp 14 500 Besuchern war es der bestbesuchte Juni seit 2013. In den Juni fiel auch der wärmste Tag. Der 22. Juni war nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mit 34,7 Grad Celsius der heißeste Tag in Wuppertal. Durchschnittlich war der Juni mit einer Mitteltemperatur von 18,5 Grad Celsius der wärmste Sommermonat.

Der August war für die Freibadbetreiber hingegen der schlechteste Monat: das Freibad Mählersbeck besuchten in diesem Jahr 7748 Wuppertaler. Im August des Vorjahres waren es mehr als 17000 Besucher. „In diesem Jahr ist das Wetter komplett umgekehrt“, sagt Kieckbusch. Während der Sommer im vergangenen Jahr erst im Juli und August richtig sommerlich wurde, war die Badesaison in diesem Jahr Anfang Juli wieder vorbei. „Wir hoffen, dass wir in dieser Woche unseren Stammkunden noch etwas Gutes tun können.“ Das städtische Freibad bleibt noch bis Freitag geöffnet.

Das Besucheraufkommen im Freibad Mirke ist durch Veranstaltungen relativ wetterunabhängig. „Der Freibadbetrieb mit Sonnentagen in 2016 und 2017, die viele Leute ins Bad locken, war in der Summe vergleichbar“, sagt Heiner Mokroß vom Förder- und Betreiberverein pro Mirke e.V. Der Förderverein lockte mit Veranstaltungen wie die Freibad Geburtstagssause 166, Freie Kinder Oase Mirke 1, Urban Gardening im Freibad 2658 Besucher an. Das sind knapp 300 weniger als 2016.

Dem Freibad Eckbusch haben die Monate Juli und August die Bilanz „verregnet“, wie es Frank Mühlhoff, Vorstand Förderverein Freibad Eckbusch, ausdrückt. Der regenreichste Tag in Wuppertal mit 35,3 Litern pro Quadratmeter fiel nach Angaben des DWD auf den 19. Juli. „Ende Juni konnte man noch von einem guten Jahr sprechen, insgesamt ist das Jahr aber nur ’befriedigend’ ausgefallen“, sagt Mühlhoff.

Die Bewertung des Fachmanns hört sich hingegen nicht so schlecht an: „Aus klimatologischer Sicht ist der Gesamtsommer 2017 nicht so schlecht, wie er von vielen gesehen wird“, sagt Diplom-Meterologe Thomas Kesseler-Lauterkorn vom DWD. Der Sommer sei eher „durchschnittlich“ — also eigentlich ein ganz normaler mitteleuropäischer Sommer in NRW. Immerhin sei es etwas wärmer als im langjährigen Mittel gewesen. Die Sonne habe fast so viel wie im Schnitt geschienen und sei sogar ein wenig trockener als üblich gewesen.

Was für den Fachmann durchschnittlich ist, bekommen die Freibadbetreiber am Umsatz zu spüren: Für das Freibad Eckbusch waren die Monate Juli und August defizitär, jeweils im Bereich einiger Tausend Euro. Die Besucherzahl lag aktuell um 20 Prozent unter dem Vorjahresniveau, dies entspreche etwa 3000 Badegästen. „Wir hoffen in den letzten Tagen noch auf einige Einnahmen wie im Vorjahr, da war der September sehr warm und für uns erfolgreich“, so Mühlhoff.

Wenn der Altweibersommer im September noch einmal durchstartet, haben Wasserratten Gelegenheit, im Freibad Neuenhof bis Ende des Monats ins Wasser zu springen.

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