„Flüsterasphalt“: Land plant Pilotstrecke auf der A 46

Wenn der Bund zustimmt, wird auch der Abschnitt zwischen Katernberg und Varresbeck mit offenporigem Asphalt versehen. Die Tunnel werden nachgerüstet.

Wuppertal. Wenn der Bund grünes Licht gibt, wird der Lärmschutz an der A 46 in den nächsten Jahren in massiver Form erweitert: Wie der Landesbetrieb Straßen NRW auf WZ-Nachfrage bestätigt, soll im nächsten Schritt der Abschnitt zwischen Katernberg und Varresbeck in beiden Fahrtrichtungen mit offenporigem Asphalt (OPA) versehen werden — in Kombination mit den ohnehin geplanten neuen Lärmschutzwänden in Höhe des Julius-Lucas-Wegs.

Wie berichtet, soll dort eine massive Stützwand mit aufgesetzten Lärmschutzwänden installiert werden, um den Anwohnern zu helfen, die an der Autobahn bereits seit Jahrzehnten eine Lösung ihres Lärmproblems fordern. Nun deutet also Vieles darauf hin, dass in diesem Abschnitt auch die Fahrbahn selbst ein Teil des Lärmschutzes wird.

Noch allerdings liege die Planung für diesen Teil der A 46 beim Bundesverkehrsministerium in Berlin, erklärt Alois Höltgen vom Landesbetrieb im Gespräch mit unserer Zeitung. Im Frühjahr wird mit einer Entscheidung im Genehmigungsverfahren gerechnet, damit die bereits mehrfach verschobenen Arbeiten für die Lärmschutzwände im Spätsommer 2013 starten können.

Mit dem lärmmindernden Asphalt habe man in Elberfeld sehr gute Erfahrungen gemacht, erklärt Höltgen — und denkt bereits weiter: Auch beim geplanten Ausbau der A 46 zwischen Sonnborn und Haan-Ost auf sechs Fahrspuren könnte auf der Bergstrecke der A 46 dann OPA zum Einsatz kommen.

Vor diesem Hintergrund haben die aktuellen Planungen zwischen Katernberg und Varresbeck Modellcharakter: Auch hier handelt es sich um eine langgezogene Gefällestrecke, bei der eine andere Asphaltmischung zum Einsatz kommen wird als auf ebener Strecke in Elberfeld.

Konkret geht es um den gut drei Kilometer langen Abschnitt zwischen der Brücke Varresbeck bis zur Anschluss-Stelle Katernberg. Er wird bei der Entwicklung des Lärmschutzes für Straßenbau-Experten von landesweitem Interesse sein — als Pilotstrecke.

Wie Höltgen berichtet, sollen die Lücken im Lärmschutz in Höhe des Domänenwegs in Vohwinkel in den nächsten Wochen geschlossen werden — die Bauteile sind in der Fertigung.

Und die beiden monumentalen Lärmschutzgalerien auf der A 46 an der Hansastraße in Elberfeld und am Sternenberg in Wichlinghausen? Sie werden aller Voraussicht nach in den Jahren 2015 und 2016 unter großem Aufwand sicherheitstechnisch nachgerüstet — wie Andreas Zenz vom Landesbetrieb in Krefeld bestätigt: Gegenstand aktueller Prüfungen und Planungen ist dabei unter anderem die Kennzeichnung der Fluchtwege, die Beleuchtung, die Video-Überwachung — wie in konventionellen Tunnel-Anlagen — oder auch die Löschwasser-Versorgung im Ernstfall.

„Wir stehen im ständigen Dialog mit den Sicherheitskräften der Polizei und Feuerwehr“, erklärt Zenz auch mit Blick auf regelmäßige Notfallübungen: So wurde im vergangenen Jahr zum Beispiel bei der Feuerwehr in Wuppertal ein schwerer Verkehrsunfall in einer Lärmschutzgalerie simuliert, um auch auf solchen Einsatz vorbereitet zu sein.

Fakt ist: Die A 46 wird auch in den nächsten Jahren Schauplatz von Großbaustellen sein — und das gerade für den Lärmschutz. Er wird im Rahmen der nach wie vor geltenden Härtefallregelung für die Stadtautobahn mit Bundesmitteln gefördert. Die Gesamtkosten werden auch bei diesen Baustellen im zweistelligen Millionenbereich liegen. Hinzu kommen die Kosten durch die täglichen Staus.

www.strassen-nrw.de

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