Wuppertaler weltweit Flucht vor dem Winter - Wuppertaler zieht es in den Süden

Vor allem ältere Reisende nutzen ausgedehnte Urlaube, um den niedrigen Temperaturen im Tal zu entgehen.

Wuppertaler weltweit: Flucht vor dem Winter - Wuppertaler zieht es in den Süden
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Eisige Temperaturen, dicker Schnee überall, oder wochenlang Nieselregen und Grau in Grau: Warum nicht stattdessen den Winter im Süden verbringen, wo die Sonne scheint und ein T-Shirt als Bekleidung reicht? Besonders Menschen im Ruhestand nutzen die Möglichkeit, dem Wuppertaler Winter zu entgehen.

„Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren ist die Nachfrage nach Langzeiturlauben in der Wintersaison subjektiv etwas geringer geworden“, berichtet allerdings Andreas Schönfeld vom Reisebüro Reiseland an der Schwanenstraße. Gerade Tunesien und die Türkei waren bisher wegen der günstigen Preise beliebte Reiseziele in der kalten Jahreszeit. Doch Terroranschläge und eine unsichere Sicherheitslage hält viele Deutschen dieses Jahr von der Reise ab. „Aufgrund der politischen Situation ist die Nachfrage nun durchweg geringer“, sagt Andreas Schönfeld.

Stattdessen zieht es seine Kunden zunehmend auf die Kanarischen Inseln. Auch in den Wintermonaten herrschen dort zwischen 15 und 20 Grad bei fünf bis acht Sonnenstunden am Tag. Das Wasser ist im November immerhin noch 21 Grad warm und nur an rund sechs Tagen im Monat regnet es. „Durchschnittlich sechs bis acht Wochen sind die Kunden in den jeweiligen Urlaubsgebieten, wobei es vereinzelt auch bis zu drei Monaten sein kann“, erzählt der Reiseexperte.

Helga Heinrichs verbringt schon seit vielen Jahren ihre Winter auf den Kanaren. Früher mit ihrem Mann sei sie oft acht bis zehn Wochen unterwegs gewesen, auch über Weihnachten, berichtet sie. „Die Kinder sind Weihnachten ja auch oft unterwegs.“ Diesmal fliegt die 79-Jährige erst Ende Januar und nur für vier Wochen nach Fuerteventura.

Die Ziele haben im Laufe der Jahre gewechselt: „Früher waren wir auf Gran Canaria — aber da sind heute die Hotels am Strand zu teuer geworden.“ Und jedes Mal auf den Bus zu warten, um ans Meer zu fahren — dazu hatte Helga Heinrichs auch keine Lust. Am Strand verbringt sie viel Zeit, schwimmt gerne im Meer. Es sei oft die gleiche Gruppe, die sie vor Ort treffe: „Man sieht jedes Jahr die gleichen Leute, nette Bekannte und Freunde.“

Manchmal macht Helga Heinrichs dann einen Ausflug im Bus über die Insel oder mietet sich ein Auto, um entferntere Orte zu erreichen. Auch die medizinische Versorgung auf Fuerteventura sei gut, berichtet die Seniorin. Einmal habe sie diese genutzt, da sei alles gut gelaufen.

Während sie im sonnigen Süden im Hotel wohnt, gucken ihre Kinder in Wuppertal nach der Wohnung und den Blumen. Das ist wichtig, denn beispielsweise die Schneeräumpflicht gilt weiter, und auch wichtige Briefe mit Fristen sollten ihren Empfänger erreichen.

„Den älteren Herrschaften, die längere Zeit in Spanien verbringen, ist eine gute Lage ihres Hotels wichtig“, erzählt Despina Tsachuridu, Angestellte des TUI-Reisebüros am Wall. Die Reisenden schätzten lange Sandstrände, um ausgedehnte Spaziergänge zu machen. Gerne buchen sie auch Appartements,denn bei mehreren Wochen Aufenthalt spielt die Wohnqualität eine größere Rolle. Viele große Reiseveranstalter haben diese Klientel im Blick und bieten im Winter Sonderangebote für längere Zeiträume an. Innerhalb der EU können dann die Winterflüchtigen so lange die Sonne genießen, wie sie wollen.

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