FC Wetter sorgt für faustdicke Überraschung

Der Bezirksligist schlägt im Halbfinale die TSG und holt sich am Ende die Hallenkrone.

FC Wetter sorgt für faustdicke Überraschung
Foto: Andreas Fischer

Sprockhövel. Bei der 29. Auflage des Sprockhöveler Hallenturniers um den WAZ-Pokal sorgte mit dem FC Wetter ein Außenseiter für eine faustdicke Überraschung. Damit hatte, zumindest vorher, keiner gerechnet. Allerdings bewies der Kreisnachbar eine gute Konstanz und verlor kein Spiel. Der Bezirksligist konnte im Halbfinale mit der TSG Sprockhövel sogar den ranghöchsten Club aus dem Weg räumen.

Der Oberligist musste im Halbfinale zwar unglücklich die Segel streichen, präsentierte sich aber im Gegensatz zum Vorjahr, wo er schon in der Vorrunde ausschied, wesentlich einsatzfreudiger. Unter der Leitung von Co-Trainer Martin Klinge, der seinen im Litauen-Urlaub befindlichen Chef Andrius Balaika vertrat, enttäuschten die Baumhofkicker nicht.

Nach deutlichen Siegen gegen den Hiddinghauser FV (7:1) und VfL Winz-Baak (8:0) benötigten sie allerdings beim 2:2-Remis gegen Ruhrtal Witten und dem knappen 2:1-Sieg gegen SV Bommern die Treffsicherheit von Torhüter Sven Möllerke, der in beiden Spielen auch als Torschütze glänzte und seinem Team das Weiterkommen sicherte.

Nach einem deutlichem 5:2-Sieg im Viertelfinale gegen den ambitionierten Nachbarn VfL Schwelm war es allerdings auch Möllerke, der im Halbfinale gegen Wetter nach einem übermotivierten Einsatz früh Rot sah. Coach Klinge, der auf dem Feld mitspielte, ging notgedrungen ins Tor und machte dort seine Sache gut.

Das Finale war für das Team der Gastgeber 35 Sekunden vor dem Ende zum Greifen nah. Nach dem 4:3 schaffte es der Oberligist aber nicht, den Vorsprung über die Zeit zu retten — und scheitere später im Neunmeterschießen. „Auch wenn es in der Halle war, sieht man an solchen Situationen, dass uns noch Er-fahrung fehlt“, resümierte Klinge, der sich trotz allem zufrieden mit der gezeigten Leistung zeigte.

„Wir geben keinen Stallorder“, stellte SCO-Trainer Jörg Niedergethmann vor dem Viertelfinalspiel seines SC Obersprockhövel gegen die eigene Zweitvertretung klar.

Tatsächlich lieferten sich beide Teams einen packenden Kampf mit Derbycharakter, der nach einem Last-Minute-Tor des Landesligisten im Neunmeterschießen gipfelte. Ausgerechnet Top-Schütze Ismael Diaby vergeigte nach einem unglaublich lässigen Ein-Schritt-Schuss und ließ das Reserveteam jubeln. Der begeisternde Applaus der Zu-schauer, unter denen auch Ex-Bundesliga-Spieler und -trainer Hannes Bongartz weilte, dürfte für Niedergethmann ein schwacher Trost gewesen sein.

Die anderen Sprockhöveler Teams Hiddinghauser FV und VfL Gennebreck hatten diesmal nichts zu bestellen und waren nach der Hinrunde zum Zuschauen verdammt.

„Es hat alles super geklappt“, fasste André Meister von TSG den Turnierverlauf auf dem Weg zum Playersparty im TSG-Vereinsheim kurz und knapp zusammen.

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