Ex-BKK-Chef zu drei Jahren Haft verurteilt

Wuppertal. Das Wuppertaler Amtsgericht hat heute einen 62 Jahre alten Mann aus Wetter unteranderem wegen Untreue und Bestechlichkeit zu einer Freiheitsstrafe von dreiJahren verurteilt.

Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der BKK Delphi(mittlerweile Deutsche BKK) soll zwischen Oktober 2002 und August 2007 unteranderem zu Unrecht Leistungen für seine Familie sowie den ebenfalls AngeklagtenEx-Verwaltungsratsvorsitzenden der BKK (65) ohne Prüfung erstattet haben. ImGegenzug soll der 65-Jährige ihm unangemessene Gehaltserhöhungen sowie Darlehengenehmigt haben.

Unter anderem soll die BKK für eine Bauchstraffung und dasPotenzmittel Viagra oder auch für Haarwuchsmittel aufgekommen sein. DieSitzungen des Verwaltungsrates, so die Staatsanwaltschaft, seien ehertouristische Reisen gewesen. Statt zwei Stunden in Wuppertal habe man Tage aufRügen verbracht. Insgesamt geht es um mehr als eine halbe Million Euro. DasGericht sprach im Urteil von einer "Selbstbedienungsmentalität", die sich wieein roter Faden durch die Anklage zieht und attestierte dem Angeklagten einehohe kriminelle Energie.

Es sei ein "gegenseitiges Geben und Nehmen" derBeteiligten bei der BKK gewesen, bei der man sich gegenseitig Vorteileverschafft habe. Der Angeklagte hatte bis zum Schluss in seinem Verhaltenkeinerlei Unrecht gesehen, sein Verteidiger hatte Freispruch gefordert. Erkündigte bereits an, Berufung gegen das Urteil einzulegen. Gegen den ebenfallsmitangeklagten ehemaligen Verwaltungsratsvorsitzenden wird ein Urteil AnfangFebruar erwartet. nib

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