„Es ist einfach cool, einen Roboter zu bauen“

80 Kinder und junge Erwachsene machen bei „Junior Uni — die Challenge“ mit. In drei Projekten probieren sie sich als Erfinder aus.

„Es ist einfach cool, einen Roboter zu bauen“
Foto: A. Fischer

Hochkonzentriert stehen Ben und Andre neben ihrem Roboter aus Pappe und lassen sich von Studentin Lisa Schumacher zeigen, wie man den Lötkolben bedient. „Der Lötkolben ist 350 Grad heiß, da müsst ihr aufpassen“, erklärt sie. „Zuerst haltet ihr den Kolben an den Lötzinn und dann an euren Draht. Wenn das abgekühlt ist, kann der Strom durch den Lötzinn fließen.“ Ben probiert es selbst aus, aber so ganz will es noch nicht klappen. Doch Lisa Schumacher hat Geduld und geht ihm noch ein wenig zur Hand, bis es klappt. „Wir bauen einen Roboter, der fährt und mit den Augen blinkt“, erklärt Ben.

„Es ist einfach cool, einen Roboter zu bauen“
Foto: Stefan Fries

Die beiden Schüler sind zwei von mehr als 80 Jugendlichen, die bei „Junior Uni — die Challenge 2018“ mitmachen. In drei unterschiedlichen Projekten können sich Jugendliche zwischen sieben und 20 Jahren als Erfinder und Designer probieren. Und beim großen Finale am 24. Juni präsentieren die Teilnehmer ihre Ergebnisse, von denen die besten mit Preisen ausgezeichnet werden. Das Besondere: Bis zum 31. Mai können sich interessierte Kinder und Jugendliche sogar noch bei der Junior Uni anmelden, wenn auch nicht mehr für die wöchentlich stattfindenden Kurse vor Ort.

Aber auch zu Hause könnten interessierte Kinder selbst tüfteln und ihre Ergebnisse dann beim großen Finale präsentieren, erklärt Karin Röhrich, Sprecherin der Junior Uni. Neben Ben und André arbeitet auch Lorena an ihrem Roboter. Ordentlich hat sie eine Skizze ihres Roboters aufgezeichnet, sogar die Längen der jeweiligen Bauteile sind vermerkt. Einen zunächst geplanten Kopf hat die Zehnjährige wieder wegradiert.

Stattdessen sollen im oberen Teil des Roboterkörpers später Klappen aufgehen, hinter denen sich die Augen verstecken, erklärt sie. Außerdem soll sich der Roboter auf Ketten fortbewegen. „Die Stacheln auf dem Rücken und die Zacken an den Händen sollen leuchten“, sagt Lorena. Sie hat sich für das Projekt angemeldet, weil sie gerne werkelt.

Ähnlich sieht es bei Ben und André aus: „Es ist einfach cool, einen Roboter zu bauen“, findet André. Betreut werden die Jugendlichen von den Fachkoordinatoren der Junior Uni und von einer Reihe Studenten. „Die Kinder sind unfassbar kreativ“, sagt Mathe- und Physikstudent Justus Faust (22). Sie entwickelten zahlreiche Ideen, machten selbst Pläne und bauten die Roboter Schritt für Schritt. Natürlich bräuchten sie ab und zu Hilfe, doch die Begeisterung sei groß. Justus Faust ist über seinen früheren Physiklehrer mit der Junior Uni in Kontakt gekommen und als Betreuer geblieben. „Ich möchte den Kindern Physik näherbringen“, sagt er. Nebenan werden fleißig T-Shirts bemalt und lila Röckchen aus Netzstoff hergestellt. Neben dem Roboterprojekt können die Kinder nämlich auch eigene Kleidung designen und später auf dem Laufsteg präsentieren. Auch hier zentral: Die Werke müssen Leuchteffekte aufweisen. Und beim Projekt „Trickreiche Fotokiste“ können die Kinder eine eigene Lochkamera konstruieren, mit der auch Fotos gemacht werden können.

Für die Junior Uni ist es der erste eigene Wettbewerb, erklärt Sprecherin Karin Röhrich. „Wir haben seit Jahren erfolgreiche Kurse zur Vorbereitung auf Wettbewerbe durchgeführt, da war es nur die logische Folge, nun einen eigenen Wettbewerb zu machen“, sagt Röhrich. Im Mittelpunkt steht das Motto zum zehnjährigen Bestehen der Junior Uni: „Die Junior Uni lässt junge Menschen leuchten!“ Und Karin Röhrich hat auch einen kleinen Traum: „Es wäre großartig, wenn der Wettbewerb mal in einem Atemzug mit ,Jugend forscht’ genannt wird.“

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