Eine musikalische Reise nach Afrika

Der Chor Jamani lässt die Christopherus-Kirche erklingen. Die Sänger unterstützen damit ein Hilfsprojekt.

Eine musikalische Reise nach Afrika
Foto: Stefan Fries

Barmen. Mit dem Lied „Morokeni“, einem Gruß aus Südafrika, beginnt die musikalische Geschichte von Mandisa. Gemeinsam nehmen der Chor Jamani unter der Leitung von Bettina Risky und Rezitator Peter Klohs die rund 100 Besucher mit auf eine Reise ins Herz eines landes auf einem fernen Kontinent und bringen ihnen das Lebensgefühl der Menschen dort nahe.

Peter Klohs verleiht dem Mädchen Mandisa eine Stimme. Sie erzählt von fröhlichen und traurigen Momenten, von Sehnsucht, Liebe und ihrem persönlichen Weg zur Frau. Bei der Beschreibung eines Festes entstehen bereits Bilder im Kopf, die der Chor noch unterstreicht. Tänze und landestypische Lieder, die vom Zusammenspiel glockenheller Frauenstimmen und sonorer Männerstimmen und vom Wechselspiel zwischen Vorsänger und Chor leben, erzählen von Kinderspielen, vom Heimweh, von der Liebe, der Arbeit oder sie wiegen ein Kind in den Schlaf. Dabei kommt der Chor Jamani ohne Instrumente aus.

„Wir lernen die Lieder direkt von afrikanischen Chören“, verrät Chorleiterin Bettina Rosky. Noten oder Bücher gibt es nicht. „Die Stücke werden mündlich überliefert.“ Seit 1999 studiert die Wuppertalerin afrikanische Chormusik. „Zuerst war da die Faszination der Musik, angefacht durch einen Trommelkursus. Inzwischen war ich aber etliche Mal auch selbst in Afrika.“

Chorleiterin Bettina Rosky über die Herangehensweise des Chors

Die insgesamt 16 vorgetragenen Gesänge stammen nicht aus einer Region, sie sind in verschiedenen Dialekten geschrieben. Wobei besonders Klicklaute eine echte Herausforderung darstellen. Die Sänger lernen sie durch ständige Wiederholung. „Dabei sprechen wir intensiv über die Inhalte der Stücke“, so Rosky. Parallel werden typische Bewegungen gelernt. „In Afrika kennt wirklich jeder diese Melodien und Bewegungsabläufe“, so Bettina Rosky.

Einige der Nummern haben es sogar längst zu internationalem Ruhm gebracht. So gab es wohl kaum einen Zuhörer, der „Malaika“ oder „Mbube“, besser bekannt als „The Lion sleeps tonight“, nicht wenigstens mitsummen konnte. Und doch faszinierte die Interpretation des Chores Jamani auf ihre eigene Weise.

„Ich habe den Chor schon einmal gehört“, gibt eine Zuhörerin zu. „Ich war gleich beeindruckt. Es sind einfach wunderschöne Stimmen. Ich musste sie noch einmal hören.“ Auch Christa Kiefer ist Wiederholungstäterin: „Ich bin zum dritten Mal in einem Konzert. Die Fröhlichkeit und die Emotionen begeistern mich. Das ist nicht so steif wie viele andere Chöre.“

Kein Wunder, dass es zum Abschluss kräftigen Applaus gab und die Zuhörer Sänger und Rezitator nicht ohne eine Zugabe entlassen konnten. Mit beschwingten Rhythmen, diesmal auf Englisch, verabschiedeten sich die Akteure von ihrem Publikum, das eineinhalb Stunden in eine Welt voller Freude, Sehnsucht und Lebenslust eingetaucht war und ein wenig davon mit nach Hause nahm.

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