Raggae Trassenjam am Mirker Bahnhof: Internationaler Stargast kommt

Samstag wird auf der Trasse gefeiert — zu Reggae, Dancehall und Dub Sounds.

Raggae: Trassenjam am Mirker Bahnhof: Internationaler Stargast kommt
Foto: Mike Mohr/Reno Morgan

Wuppertal. Wuppertal ist eine Marke in Sachen jamaikanischer Musikkultur. Vor allem der „U-Club“ und der „Klub“ sind Anlaufstellen für Fans von Reggae und Dancehall. Aber ein Festival, ein großes Treffen der Gemeinschaft, gibt es hier nicht — oder noch nicht lange.

Raggae: Trassenjam am Mirker Bahnhof: Internationaler Stargast kommt
Foto: Mike Mohr/Reno Morgan

Denn dieses Jahr findet zum zweiten Mal der Trassenjam am Mirker Bahnhof statt. Am Samstag, 15. Juli, von 12 bis 22 Uhr, geht es rund — rund um den Mirker Bahnhof an der Nordbahntrasse.

Dieses Jahr geht es dabei besonders international zu: Der Headliner des Tages kommt nämlich aus Jamaika. Terry Ganzie ist sein Name. Der Jamaikaner produziert seit mehr als 25 Jahren global erfolgreiche Reggae-Musik und hat den Ruf, ein großartiger Live-Act zu sein. „Er war einer der ersten Jamaikaner, der mit seinen Songs in Europa erfolgreich war“, sagt Julian Dell von der Utopiastadt. „Er hat einfach nie aufgehört, Musik zu machen und zu touren“, sagt er. Auch jetzt sei er auf Tour und mache einen Zwischenstopp in Wuppertal.

Dazu gibt es aber auch Künstler aus Wuppertal zu sehen, berichtet Dell. Mit dabei sind „Uhuru Empire Sound“, hinter dem „Jah Ditsch“ steckt, ein Wuppertaler, der schon seit gut 20 Jahren in der Szene unterwegs ist. „Er hat die Szene hier geprägt“, sagt Dell. Er sei der „Godfather“, der Pate, des Dub in Wuppertal — „wenn man es pathetisch sagen will.“ Dazu kommen unter anderem noch die drei Wuppertaler Jungs von Running Irie, die sich mit der Partyreihe „Dancehall University“ einen Namen gemacht haben. „Sie sind diejenigen, die am weitesten über Wuppertals Grenzen hinaus bekannt sind“, sagt Dell. Running Irie spielen das große Finale des Festes, bevor es dann weitergeht in den „Klub“ an der Gathe.

Daneben spielen noch Liquid Fire Sound, Soundvalley Movement, Ruffcut Sound und Torpedo Sound Patrol.

Für Utopiastadt ist das Festival wichtig. Dell erklärt das so: „Bei uns gibt es relativ viele, die sich zur Reggae-Dancehall-Familie zählen.“ Deswegen passe es, wenn dort das fehlende Szenetreffen stattfindet, so Dell.

Neben guter Musik gibt es auf dem Gelände afrikanisches Essen, Cocktailstände mit kubanischen Spezialitäten und wieder einige Überraschungen zu entdecken. Neu ist in diesem Jahr unter anderem eine Beach-Area.

Beim letzten Jam waren knapp 3000 Menschen dort. Allein wegen des Line-Ups erwartet Dell aber dieses Mal gut 4000 Gäste.

Das Fest ist umsonst und draußen, auf gut 1200 Quadratmetern, und wird von ehrenamtlichen Helfern organisiert. Das Orga-Team ist darum auf Hilfe angewiesen. Wer den Trassenjam unterstützen möchte, kann Supporter-Tickets kaufen. Diese gibt es im Vorfeld für fünf Euro über wuppertal-live.de oder direkt am Veranstaltungstag zu kaufen. Im Gegenzug bekommt jeder Unterstützer ein Festivalbändchen geschenkt und ist auf einen Schnaps eingeladen.

Ganz ohne Beigeschmack läuft das Fest aber nicht ab. Denn im vergangenen Jahr gab es Beschwerden nach dem Trassenjam und Trassenrave aus der Nachbarschaft wegen der Lautstärke. Dell sagt, die Organisatoren stünden mit den Beschwerdeführern in Kontakt und hofften, sie hätten es geschafft, Vorbehalte auszuräumen. Auch der Rest der Nachbarschaft sei informiert. „Erst diese Woche sind unsere Bundesfreiwilligendienstler von Haus zu Haus gezogen und haben Infozettel verteilt, damit alle Bescheid wissen“, versichert er. Daneben würden die Vorschriften von Stadt und Ordnungsamt genau eingehalten — deswegen würde das Fest auch um 22 Uhr beendet sowie zudem samstags gefeiert und nicht etwa am Sonntag.

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