Eine kleine Kapsel rettet Leben

Das Petrus-Krankenhaus in Wuppertal bietet eine neue Form der Darmspiegelung an.

Wuppertal. Harald Schmidt ist dafür, Campino auch, Désirée Nosbusch und Sandra Maischberger ebenso - und Susan Stahnke ist sogar so sehr dafür, dass sie es vor laufender Kamera machen ließ: eine Koloskopie, eine Spiegelung des Dickdarms.

Als Krebsprävention führen Dr. Karl-Josef Goerg, Chefarzt der Gastroenterologie und Oberarzt Dr. Reinhard Heinze mit ihrem Team jährlich etwa 5000 endoskopische Untersuchungen am Petrus-Krankenhaus im Klinikverbund St. Antonius und St. Josef durch.

Was sich als medizinischer Schwerpunkt in der Klinik an der Carnaper Straße - mit der Hämatologie/Onkologie und Pneumologie etabliert hat - ist jetzt mit neuen Untersuchungs-Aufwach- und Überwachungsräumen aufgewertet worden. Vor wenigen Tagen ist das Team der Gastroenterologie in den neuen Bereich des mit Landesmitteln in Höhe von 12,5 Millionen Euro geförderten Neubaus eingezogen.

Nicht nur die Ausrüstung ist auf medizinisch neuem Stand, sondern auch ein sehr modernes Verfahren hat Einzug gehalten: die Dickdarm-Kapsel-Endoskopie. Dieses Verfahren gilt als Alternative zur konventionellen Darmspiegelung, der Koloskopie, die zwar immer noch als Goldstandard bei der Früherkennung des Darmtumors gilt - aber vom Patienten als unangenehm empfunden wird.

Nach eigenen Angaben bietet das Petrus-Krankenhaus als erste Klink im Tal die Kapselendoskopie als Verfahren für den Dickdarm an. Der Patient schluckt eine Kapsel so groß wie eine Antibiotika-Pille. Während sich die Kapsel den natürlichen Weg durch den Körper bahnt, machen zwei Kameras halbsekündlich Bilder vom Verdauungstrakt, die später für die Diagnostik zu einem Film zusammengesetzt werden - und das alles auf dem Computerbildschirm. Eine Betäubung ist nicht mehr nötig.

Das Verfahren der Kapselendoskopie wird von den Krankenkassen nicht übernommen und kostet den Patienten zirka 600 Euro. Bisher wurde das Verfahren etwa 30 Mal am Petrus-Krankenhaus durchgeführt.

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