Eine Führung auf der Sonnenseite der Gemeinde

Auch gut ein Jahr nach seiner Inbetriebnahme begeistert das Martin-Luther-Haus die Besucher beim Tag der Architektur.

Eine Führung auf der Sonnenseite der Gemeinde
Foto: Anna Schwartz

Haßlinghausen. Das Gemeindehaus im Herzen von Haßlinghausen überzeugt vor allem durch seine Barrierefreiheit und hell gestalteten Räume. Durch seine offene Optik kommt das Martin-Luther-Haus ganz freundlich rüber und durfte beim Tag der Architektur nicht nur eingestammte Gemeindemitglieder begrüßen, sondern auch viele Baukulturinteressierte.

Mit der Wahl, das Sprockhöveler Gemeindehaus der Öffentlichkeit zu präsentieren, hatte das Bochumer Architektenbüro Kemper, Steiner und Partner — das seinerzeit die Ausschreibung zum Bau des 1,7-Millionen-Euro-Projektes gewann - offensichtlich die richtige Wahl getroffen. „Schließlich ist ein Familienhaus bei weitem nicht so interessant wie so ein öffentliches und kulturelles Gebäude“ erklärt Diplom-Ingenieur Johannes Klein, der mit seinem Kollegen Holger Lawrenz die Fragen der Besucher beantwortete und die Entwicklung der Ideen erklärte. Dabei legen die Bauexperten Wert darauf, wie gut die Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche Sprockhövel war. „Die viele Detailarbeit und die konstruktiven Diskussionen haben sich gänzlich bewährt“, sagt Holger Lawrenz, der nicht ohne Stolz betont, rund 95 Prozent der Ausschreibungspläne und Wünsche erfüllt zu haben. Das sei in der Branche ganz und gar nicht üblich. „Vor allem ohne dabei die Kosten in dem geplanten Rahmen zu halten“, ergänzt Klein.

Auch Pfarrer Thomas Bracht blickt auf eine gelungene Bauphase zurück. Wohlwissend, dass einige Gemeindemitglieder aus Hobeuken - unter anderem wurden die Verkaufserlöse ihres Gemeindezentrums zugunsten des Martin-Luther-Hauses verwendet - sich immer noch an Haßlinghausen gewöhnen müssen, freut er sich darüber, dass „das Lob für das Gebäude allgemein groß ist“. Vor allem die großzügigen Glasfassaden und der Platz zwischen dem Gemeindehaus und der Kirche kam bei den Besuchern sehr gut an. „Der freie Blick zur Kirche ist einfach ideal“, sagt Bracht beim Blick von einem der Jugendräume aus. Überhaupt ist die gesamte obere Etage den Jugendlichen zugeschnitten worden. Sogar ein Proberaum für Bands wurde bedacht.

Beim Tritt auf die Dachterrasse war jeder Besucher richtig begeistert. „Hier halten sich viele gerne auf“, berichtet Bracht. Kein Wunder, steht man doch zur Sonnenseite und hat einen wunderbaren Blick vor Augen.

Auch nach der Fertigstellung geht die Zusammenarbeit des Architektenbüros mit der evangelischen Kirchengemeinde weiter. So waren die Bochumer erster Ansprechpartner, als Anfang des Jahres Unverbesserliche das Schriftzug der Martin-Luther-Hauses beschmierten und das Haus zum Opfer von Vandalismus machten. In einigen Wochen wollen beide Seiten gemeinsam das neue Schriftzug aufstellen.

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