Ein Rathausflügel steht der Zukunft im Weg

2019 wird der Heubruch-Flügel abgerissen. Dort könnte das Bürgerhaus entstehen.

Ein Rathausflügel steht der Zukunft im Weg
Foto: Anna Schwartz

Die Stadt plant, Teile des Barmer Rathauses abzureißen. Es handelt sich um den sogenannten Heubruch-Flügel, ein Gebäude aus dem Jahr 1967, in dem zurzeit das Amt für Informationstechnik untergebracht ist. Aus der Antwort der Verwaltung auf eine Große Anfrage der Grünen Ratsfraktion geht hervor, dass es noch keine konkrete Planung und Kostenberechnung für einen Neubau gibt. An den Plänen für ein zentrales Bürgeramt direkt am Barmer Rathaus hält die Stadt aber fest.

Die Sanierung und Modernisierung des Heubruch-Flügels schließt die Verwaltung wegen der zu erwartenden Kosten von mehr als 2,5 Millionen Euro aus. Die gesamte Haustechnik sei veraltet, alle Fenster und Außentüren müssten ausgetauscht und die Fassade gedämmt werden. „Trotz dieser hohen Kosten hätte der unvorteilhafte Zuschnitt der Räume und Verkehrswege nicht in dem Umfang geändert werden können, wie es zur Einrichtung moderner/zukunftsfähiger Arbeitsplätze erforderlich gewesen wäre“, heißt es in der Verwaltungsvorlage, die gestern im Finanzausschuss zur Diskussion stand.

Der geplante Abriss löst Bewegung in der Verwaltung aus: Ab Mai sollen die Mitarbeiter des Amtes für Informationstechnik (IT) in das Verwaltungsgebäude „An der Bergbahn 33“ ziehen. Dort sind Räume frei geworden, denn das Ressort Zuwanderung und Integration hat mit 170 Mitarbeitern bereits am 22. März den Betrieb an der Friedrich-Engels-Allee im Haus der Integration aufgenommen. In den kommenden Monaten wird das Gebäude An der Bergstraße renoviert.

Mit dem Abriss des Heubruch-Flügels rechnet Johannes Slawig erst im kommenden Jahr. „Zunächst muss feststehen, ob die frei werdende Fläche am Rathaus für das Bürgerhaus, als Parkplatz oder als Grünfläche genutzt werden soll“, sagt der Stadtdirektor. Falle die Wahl auf ein Bürgerhaus, dann müsse bei der Größe und Ausstattung die Veränderung des Bedarfs und der Arbeitsabläufe in einer elektronischen Verwaltung berücksichtigt werden. Slawig geht davon aus, dass in naher Zukunft nur noch etwa 20 Prozent der Bürger ihre Passangelegenheiten und andere Dienstleistungen am Schalter oder per Telefon in Anspruch nehmen. Im Bürgerhaus könnte nicht nur der Service des Einwohnermeldeamtes angeboten werden, sondern auch der anderer Dienststellen. Die Einbeziehung des Straßenverkehrsamtes in das Bürgerhaus schließt Slawig wegen der knappen Parkplätze im Umfeld des Barmer Rathauses aus. Ratsherr Klaus Lüdemann (Grüne) weist darauf hin, dass viele Menschen ihre Passangelegenheiten lieber im eigenen Stadtteil erledigen. Daher müsse gut überlegt werden, welcher Service exklusiv in einem zentralen Bürgerhaus angeboten wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort