Ein Halt mehr, eine S-Bahn weniger – und einige Verspätung

Der Winter hat nicht nur die Straßen im Griff – auch Bahnpendler sind betroffen. Der Fahrplanwechsel hat zu einigen Änderungen geführt.

Wuppertal. Fünf Minuten, zehn Minuten, 45 Minuten Verspätung: Wer sich dieser Tage früh morgens auf den Weg zur Arbeit macht, muss längere Zeiten dafür einplanen - egal, ob er mit dem Auto oder der Bahn unterwegs ist: Der Winter hat nicht nur die Straßen fest im Griff.

Zu etlichen Verzögerungen kam es gestern Morgen auch im Zugverkehr. Am Wuppertaler Hauptbahnhof warteten die Berufspendler um kurz nach halb acht Uhr frierend, aber geduldig, auf ihre Verbindungen. Die Bahnen fuhren, viele sogar pünktlich, doch der strenge Winter bereitet Probleme, wie Bahnsprecher Gerd Felser erläutert: "Bei starken Temperaturschwankungen kann die Technik leiden." Schwierig seien Eisbrocken auf den Weichen, und auch unter der Schneelast abgebrochene Äste oder gar umgestürzte Bäume auf den Schienen können Verspätungen verursachen. Gestern Morgen war es zusätzlich ein entgleister Güterzug im Bahnhof von Neubeckum, der zu Umleitungen im ICE-Verkehr führte, so Felser.

In Wuppertal beschäftigt außerdem noch immer der Fahrplanwechsel zahlreiche Pendler. Warm anziehen müssen sich die S-Bahn-Nutzer der Linie8 (Mönchengladbach-Hagen) - zumindest, wenn sie in Richtung Hagen unterwegs sind.

Eine Verbindung pro Stunde wurde gekappt, die Linie verkehrt nun im 20/40 Minuten-Takt. Die Nachfrage auf diesem Teilstück sei zu gering gewesen, ist vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) zu hören. Immerhin bedienten gleich drei Regionalbahnen die Strecke. "Das ist ein echter Rückschritt", finden die Stadtteilpolitiker aus Langerfeld und Beyenburg. Im Wuppertaler Osten nutzten Berufspendler die S 8 beispielsweise ab Oberbarmen oder Langerfeld, um nach Schwelm oder Gevelsberg zu kommen. "Da fällt ein Zug weniger schon ins Gewicht", sagt Bezirksbürgermeister Wolfgang Cleff. Die S 8 fährt ab Hauptbahnhof werktags nun zur Minute 21 und 01 bis Hagen. Der Zug dazwischen endet jedoch in Oberbarmen.

Berufspendlerin Olga Kalac hat sich auf das Angebot eingestellt. Sie fährt jeden Morgen zur Arbeit nach Gevelsberg-West, und die Verbindung um kurz nach acht Uhr passt ihr eigentlich recht gut. Ärgerlich seien nur die Verspätungen: "Mit fünf Minuten kann mein Chef ja noch leben - aber ab zehn Minuten wird es problematisch."

Während die Langerfelder Bezirksvertreter die Ausdünnung des S-Bahn-Taktes bedauern, sind die Vohwinkeler froh über "ihren" RE 13, der nun im Wuppertaler Westen hält. Wenn auch immer noch nicht vollständig mit den neuen Wagen des Betreibers Eurobahn. Wie berichtet, springt bis zur Genehmigung der neuen Fahrzeuge durch das Eisenbahn-Bundesamt die DB ein und schickt ihre Regio-Züge über die Strecke. Nach derzeitigem Stand fährt der RE 13 mittlerweile regelmäßig.

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