Ein Grab für die Sternenkinder

Eltern verstorbener Babys nahmen am Freitag an der Schützenstraße Abschied.

Ein Grab für die Sternenkinder
Foto: Andreas Fischer

Barmen. „Diese Kinder haben Spuren hinterlassen“, sagt Anja Spilker von der Sternenkinderambulanz zu den Eltern und Angehörigen in der voll besetzten Kapelle des katholischen Friedhofs an der Barmer Schützenstraße. „Spuren in Ihrem Leben und in Ihren Herzen.“ Einen schweren Weg des Abschieds gehen an diesem sonnigen Mittag Familien, deren Kinder nicht leben durften. Sie trauern um totgeborene Babys, die nun bestattet werden.

Und so steht ein kleiner Sarg in Regenbogenfarben und bestückt mit bunten Luftballons buchstäblich im Mittelpunkt des ebenso feierlichen wie würdevollen Gottesdienstes, zu dem Pastor Jürgen Woithe die Eltern in der Kapelle begrüßte. Geschmückt ist der Raum mit Kerzen — sie werden im Gedenken an totgeborene Babys vergangener Monate entzündet, vor den Augen der trauernden Väter und Mütter.

Eine von ihnen ist Judith Kleine. Die junge Frau steht nach der Bestattung im Anschluss an den Gottesdienst am offenen Grab auf dem Friedhof: „Ich muss heute von zwei Kindern Abschied nehmen“, sagt sie. Der Sternenkinder-Gottesdienst hat nicht nur für sie eine besondere Bedeutung: „Es ist ganz wichtig, Raum für Trauer zu haben. Ganz gleich, wie kurz die Zeit war. Jedes kleine Wesen hat eine Seele“, sagt sie. In der Hand hält sie einen Luftballon. Am Ende des Trauergottesdienstes steigt er mit vielen anderen auf in den Himmel. Zu den Sternenkindern.

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