Wuppertal Ein Blick in den Bauch des Schauspielhauses

Zum 50. Geburtstag gibt es Führungen durch das Haus, das als Pina-Bausch-Zentrum eine glorreiche Zukunft erhalten soll.

Wuppertal: Ein Blick in den Bauch des Schauspielhauses
Foto: Anna Schwartz

Wuppertal. Das Schauspielhaus wird am 24. September 50 Jahre alt. Ein guter Grund für die Stadt, das Gebäude für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Denn am 30. Juni 2013 hatte das renommierte Theater seine Türen geschlossen. Doch jetzt, wo es mit dem geplanten Pina-Bausch-Zentrum (PBZ) eine Perspektive zur Wiedereröffnung gibt, wollen die Verantwortlichen den runden Geburtstag des Schauspielhauses für ein bisschen Werbung nutzen. „Wir wollen eine Brücke schlagen zwischen ruhmreicher Vergangenheit und glorreicher Zukunft“, verkündete Oberbürgermeister Andreas Mucke am Donnerstag. Deshalb werde es unter anderem Führungen durch das Haus geben, „um den Geist des Schauspielhauses zu erleben“. Denn der Charakter des von Gerhard Graubner entworfenen Hauses solle bei den Umbauarbeiten durchaus erhalten bleiben.

Ein Vier-Säulen-Konzept ist für die Neunutzung des Schauspielhauses angedacht: Neben dem Tanztheater Wuppertal Pina Bausch sollen ein Produktionszentrum für freie Ensembles, die Pina Bausch Foundation und der Versammlungsort „Forum Wupperbogen“ entstehen. 1,1 Millionen Euro investieren Stadt und Land in entsprechende Vorplanungen.

Pünktlich zu den Feierlichkeiten im Schauspielhaus hat das künftige PBZ nun auch ein eigenes Logo erhalten. Die drei übereinanderstehenden Worte Pina Bausch Zentrum würden sich mit dem Voranschreiten der Planungen verändern, kündigt Julia Beuerlein an. Die Journalistin gehört seit drei Monaten zum achtköpfigen Team des Fachbereich 5.1 beim Gebäudemanagement — dem Bereich Pina-Bausch-Zentrum.

Darüber, dass sich sowohl die Pina Bausch Foundation als auch das Tanztheater an den Geburtstagsfeierlichkeiten für das Schauspielhaus beteiligen, freut sich Kulturdezernent Matthias Nocke. Er stellte das Programm für das Festwochenende vor, das sonntags mit einer Matinee für geladene Gäste endet. „Am Vorabend des Jubiläums, am Freitag, 23. September, eröffnet das Tanztheater die Veranstaltungsreihe mit einem Sonderprogramm“, berichtete Nocke. Ab wann die kostenlosen Teilnahmekarten erhältlich sind, werde das Tanztheater noch mitteilen.

Fest steht aber schon, dass die Anmeldungen für die Führungen durchs Schauspielhaus am Montag, 5. September, beginnen. Bei der Kulturkarte an der Schloßbleiche 40 können sich Interessierte entweder persönlich oder telefonisch unter 563 7666 kostenlos für eine der 45-minütigen Führungen anmelden.

„Wir werden tief in den Bauch des Gebäudes abtauchen“, verspricht GMW-Chef Uwe Flunkert — daher sei die Führung nicht barrierefrei und festes Schuhwerk nötig. Alle 20 Minuten von 10 bis 17 Uhr startet eine Begehung.

Jeweils um 10, 13 und 15.30 Uhr laden die Pina Bausch Foundation und die Tänzerin Julie Anna Stanzak Besucher ab zwölf Jahren dazu ein, eine kleine Choreographie aus dem Stück „Nelken“ einzustudieren. 25 Plätze stehen zur Verfügung. Anmeldungen per Email sind unter [email protected] möglich.

Um 17 Uhr können alle, die die sogenannte Jahreszeitenreihe gelernt haben, auf dem Vorplatz des Schauspielhauses gemeinsam tanzen. Wer sich „Frühling Sommer Herbst und Winter“ selbst beibringen möchte, kann sich dazu das Video-Tutorial im Internet anschauen unter

concert.arte.tv/de/nelkenline

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