Dutzende Familien boykottieren griechische Schule

Mehrere Dutzend griechische Grundschüler werden heute nicht in die Schule gehen – aus Protest gegen einen maroden Bau.

Wuppertal. Diese Woche erst ist die griechische Grundschule an der Uellendahler Straße als Ergänzungsschule anerkannt worden (die WZ berichtete). Die Begeisterung der Eltern über diese Aufwertung hält sich allerdings in Grenzen. Sie wollen nach WZ-Informationen zum heutigen Schulbeginn ihre Kinder nicht zur Schule schicken - aus Protest gegen die nach ihrer Meinung schweren Baumängel an dem Gebäude.

Der Streit um das marode Schulhaus schwelt schon seit langer Zeit und erreichte einen Höhepunkt, als im August vergangenen Jahres schwere Deckenlampen während des Unterrichts nachgaben und in den Klassenraum fielen. Das ist laut Elternvertreter nur Teil einer langen Mängelliste. Feuchtigkeit, verrottete Fenster, möglicherweise Schadstoffe: Auch ein von den Eltern beauftragter Experte für Arbeitssicherheit hat im September schwerwiegende Mängel festgestellt und spricht von einer "sehr hoch einzuschätzenden Gefährdung der Mitarbeiter und Schüler".

Passiert ist an dem Gebäude bislang allerdings nichts, kritisieren die Eltern, die längst Kontakt mit dem Gebäudemanagement der Stadt bezüglich eines Umzugs aufgenommen haben. "Wir hätten auch die Möglichkeit in die geschlossene Grundschule Wilkhausstraße zu wechseln", versichert ein Elternsprecher.

Aber so einfach ist das nicht. Betreiber der Schule ist über das hiesige Generalkonsulat der griechische Staat. Und der muss sich kümmern. Tut er aber nicht, beklagen die Eltern, weshalb sie jetzt mit einem Unterrichts-Boykott Druck machen wollen. Der soll zunächst zwei Tage dauern. Nächste Woche werden die Kinder wieder an die Uellendahler Straße geschickt, aber so ein Elternsprecher: "Wir machen weiter, wenn nichts geschieht."

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