Drogen in der JVA: Häftling soll gedealt haben

Der 28-jährige Wuppertaler streitet die Vorwürfe ab.

Wuppertal. Er ist 28 Jahre alt, hat zahlreiche Vorstrafen wegen verschiedenster Drogendelikte und sitzt seit 2006 in der JVA Remscheid - wegen Dealens. Weil der Wuppertaler mit Hilfe seiner Wuppertaler Freundin auch hinter den Mauern des Remscheider Gefängnisses mit Rauschgift gehandelt haben soll, muss er sich derzeit vor dem Landgericht verantworten.

Laut Anklage soll er von März bis Anfang Juli 2009 aus dem geschlossenen Vollzug heraus gedealt haben. Per Handy habe er Kontakt zu einem Dealer aufgenommen, der die Drogen dann der Wuppertaler Lebensgefährtin des Angeklagten gab. Laut Staatsanwaltschaft 60 Gramm Haschisch und 460Gramm Marihuana. Die Drogen soll der 28-Jährige dann im Gefängnis verkauft haben. Die dritte Lieferung fing die Polizei laut Anklage ab.

Zum Prozessauftakt räumte der Wuppertaler die Vorwürfe weitestgehend ein, machte jedoch einen feinen Unterschied: Im Knast nehme er zwar regelmäßig Drogen. Geschmuggelt habe er den Stoff aber nicht. Lediglich das Geld aus den Drogengeschäften habe seine Freundin ihm in den Knast gebracht - auch das ist natürlich verboten.

Im Prozess berief sich die 26-Jährige auf ihr Zeugnisverweigerungsrecht. Das besteht, weil sie laut eigenen Angaben seit 2005 mit dem jetzt Angeklagten verlobt ist. Die Frau selbst wurde wegen der Drogen-im-Knast-Vorwürfe bereits rechtskräftig verurteilt. Laut Wolf Baumert, Sprecher der Staatsanwaltschaft, bestätigt, soll die Altenpflegerin in ihrem eigenen Verfahren ausgesagt haben, dass sie für ihren Verlobten Drogen ins Gefängnis geschmuggelt habe. Zudem sollen bei dem Angeklagten bei einer Routinekontrolle in der Zelle Drogen gefunden worden sein. Notiz am Rand: Das Drogen-Paar begründet die lange Verlobungszeit mit der Haft des potenziellen Bräutigams. Hinter Gittern zu heiraten sei nicht passend, hieß es im Prozess. Der wird fortgesetzt.

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