Drei ausgezeichnete Nachwuchsautoren

Literatur Biennale #SchönLügen mit Preisverleihung eröffnet.

Drei ausgezeichnete Nachwuchsautoren
Foto: Stefan Fries

Der Roman erscheint Ende Juni, für die Besucher der Literatur Biennale gab es aber schon an diesem Sonntag eine Kostprobe. Die Eröffnung des Literaturfests war doppelt wertvoll, bot eine Preisverleihung und eine kleine Talkrunde samt Lesung aus dem Roman „Dämmer und Aufruhr“, die dessen Autor Bodo Kirchhoff, und die Schriftstellerin Alexa Hennig von Lange bestritten (Besprechung folgt in der morgigen WZ). All das im wundervollen Ambiente der mit Lüpertz’schen Kunstwerken geschmückten neuen Ausstellungshalle im Skulpturenpark Waldfrieden.

#SchönLügen lautet das Thema des Literaturfestivals 2018, das Kulturdezernent Matthias Nocke im Beisein vieler Prominenter eröffnete, die Gelegenheit zum Dank an Mitwirkende und Förderer nutzte. Alle Texte haben irgendwie mit Wahrheit und Fiktion/Lügen zu tun. Natürlich auch die der Träger des, von Kunststiftung NRW und Stadt, zur Förderung des literarischen Nachwuchses vergebenen Preise der Biennale. Im März fiel die Entscheidung, nun folgte die Preisverleihung durch Jurymitglieder.

Allen voran Yannic Han Biao Federer (32). Der Promotionsstudent an der Universität Bonn wurde schon mehrfach ausgezeichnet, erhielt 2016 den Förderpreis der Literatur Biennale, sein Debütroman erscheint im Februar 2019. Nun folgte der mit 3000 Euro dotierte Hauptpreis für seine Erzählung „Stay Hungry“. Darin findet ein erfolgloser Autor durch den Tod einer Nachbarin zu seinem wirklichen Schreibthema. Maren Jungclaus vom Literaturbüro NRW lobte in ihrer Laudatio die präzise Beobachtungsgabe und den trockenen Humor des Autors, die Doppelbödigkeit seines Textes, stellte ihm eine erfolgreiche Zukunft als Schriftsteller in Aussicht.

Prof. Andreas Meier von der Bergischen Universität widmete sich Franziska Schramm, die mit Kurzprosa und Lyrik auf Poetry Slams und Lesebühnen unterwegs ist und einen von zwei, jeweils mit 1000 Euro versehenen, Förderpreisen gewann. In ihrem Werk „Tutti“geraten zwei Kassierer eines Supermarkts mit dem Gesetz in Konflikt, werden aber, der unterschiedlichen Herkunft wegen, unterschiedlich be-straft. Meier lobte die fein auf die Situation abgestimmte Sprache der 33-Jährigen, mit der sie die „Mechanik sozialer Differenzierung“ beschreibe.

Kulturjournalistin Anne-Kathrin Reif stellte Förderpreisträger Stephan Roiss (35) vor. Der gebürtige Österreicher ist auch Musiker und Hörspielmacher. Seine Geschichte „Mutterseele“ lässt er von einem Wir, einem seltsamen Zwillingspaar, erzählen. Es entstehe, in „subtiler wie packender Weise das Bild einer Familie, in der seelische Versehrtheiten über Generationen weitervererbt werden“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort