Döppersberg: Nichts ist fertig — die große Party fällt aus

Primark, FOC, Köbo-Haus, Radhaus, Wupperpark Ost — beim Umbau hakt es an vielen Stellen.

Döppersberg: Nichts ist fertig — die große Party fällt aus
Foto: Andreas Fischer

Mit der Wiedereröffnung der B 7 zwischen dem Brausenwerth und der Kasinostraße am 10. Juli 2017 hat die Stadt ein wichtiges Etappenziel zum Umbau des Döppersbergs voll im Zeitplan erreicht. Doch schon vor einem Jahr zeichnete sich ab, dass es Ende 2018, zur anvisierten Fertigstellung des Gesamtprojekts, nicht viele Gründe für ein Fest wie im Sommer 2017 geben würde. Das hat sich nicht nur bestätigt, sondern es ist im Hochbau noch schlimmer gekommen: Viele der begleitenden Projekte sind noch nicht fertig oder wurden noch gar nicht begonnen. Daher schließt Stadtdirektor Johannes Slawig zum aktuellen Zeitpunkt aus, dass im Dezember der neue Döppersberg im großen Stil gefeiert werden wird.

Der neue zentrale Busbahnhof soll Ende des Jahres an den Start gehen, das Parkdeck noch im Sommer in Betrieb genommen werden. Obwohl die Zeitreserven aufgebraucht sind, hat die Stadt gute Chancen, diese beiden zentralen Projekte im Plan abzuschließen. Auf das Radhaus werden die Radler noch länger warten müssen. Bei der ersten Ausschreibung hatte sich kein einziges Bauunternehmen beworben. Die Bebauung des Wupperparks Ost mit Info-Pavillon und Café Cosa wurde mehrfach umgeplant, die Diskussionen um die Gestaltung von Platz und Gebäude ist noch nicht abgeschlossen. Der weitere Zeitplan ist aber auch vom Fortgang der Arbeiten am Bunker Brausenwerth abhängig. Hier treibt das Unternehmen Riedel den Umbau zügig voran.

Seit Herbst 2017 ist das von dem Investor Signature Capital erbaute Primark-Gebäude einzugsbereit. Zur Überraschung der Stadt teilte Primark auf Anfrage der WZ mit, dass der Textil-Discounter frühestens im ersten Halbjahr 2019 eröffnen wird. Mit der Inneneinrichtung und dem Einbau der Rolltreppen wurde bisher noch nicht einmal begonnen.

Auch das City-Outlet wird 2018 nicht mehr eröffnen. Investor Alexander Clees gab bekannt, dass der Umbau der Bahndirektion in ein Factory-Outlet-Center mit vermindertem Tempo weitergehen werde. Der Ausgang ist ungewiss, und die Zweifel wachsen, ob jemals ein Outlet-Center am Döppersberg die Türen öffnet.

Verzögerungen gibt es auch beim Umbau des Köbo-Hauses, wo eine Filiale der Stadtsparkasse sowie Gastronomie einziehen sollen. Die Zufahrt zur Baustelle muss über die Schloßbleiche erfolgen, die aber seit Monaten selbst Baustelle ist. Die Zufahrt über die Schloßbleiche wird auch für die Modernisierung der Schwebebahnstation durch die Stadtwerke dringend benötigt.

Die Stadt hat die Mall am Hauptbahnhof bereits vor Monaten an die Bahn übergeben. Einige Geschäfte haben inzwischen geöffnet, viele der Ladenlokale stehen noch leer. Auch das Reisezentrum der Bahn ist noch nicht in Betrieb. Derweil geht die Modernisierung der Bahnsteige in gediegenem Tempo weiter. Mehr als nur ein Silberstreif am Horizont ist eine Grundsatzvereinbarung, die Stadt und Bahn unterzeichnet haben. Die Bahn hat versprochen, bis Frühjahr 2019 einen Investor für das historische Empfangsgebäude zu finden. Sollte dies nicht gelingen, will die Bahn das Gebäude selbst modernisieren. Das als zentrales Fundbüro genutzte Nebengebäude will die Bahn den Stadtwerken separat zum Kauf anbieten. Der Kauf des Gebäudes und Grundstücks durch die WSW ist Voraussetzung für eine Fortsetzung der Seilbahn-Pläne. Auf dem Grundstück soll die Talstation der Seilbahn gebaut werden. Ende offen.

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