Wuppertal Digitalisierung: Wuppertal wird neue Modellstadt in NRW

Wuppertal wurde beim Projekt Modellkommunen ausgewählt und soll in Zukunft vom Land gefördert werden. Profitieren davon sollen sowohl die Stadt als auch Wirtschaft und Bürger.

Wuppertal: Digitalisierung: Wuppertal wird neue Modellstadt in NRW
Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Wuppertal wird digitale Modellregion in Nordrhein-Westfalen. Das gab Wirtschafts- und Digitalminister Andreas Pinkwart (FDP) am Freitag auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf bekannt.

Andreas Pinkwart fördert das Projekt zu den Modellkommunen in NRW jetzt.

Andreas Pinkwart fördert das Projekt zu den Modellkommunen in NRW jetzt.

Foto: Fischer

Für Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) ist das der Start für einen „riesen Innovationsschub“. Denn die Stadt bekomme Geld vom Land, um Digitalisierungsprozesse in der Verwaltung aber auch in der Wirtschaft voranzubringen. In der Vorstellung Muckes sollen davon vor allem auch die Einwohner Wuppertals profitieren.

Das Bergische Land — mit Wuppertal als Zentrum — wird eine von insgesamt fünf Modellregionen. Im vergangenen Jahr wurde Ostwestfalen-Lippe mit Paderborn als Zentrum als erste Modellregion ausgerufen, jetzt kommen vier weitere dazu - also je eine pro Regierungsbezirk.

Laut Mucke wird der Fördertopf von insgesamt rund 90 Millionen Euro auf alle Kommunen aufgeteilt. Für Paderborn und Umgebung war von einem „mittleren zweistelligen Millionenbetrag“ die Rede.

Modell ist dabei wörtlich zu sehen — die Prozesse und Ergebnisse sollen laut Mucke untereinander abgestimmt werden und übertragbar sein, damit nicht mehrere Kommunen an den gleichen Dingen arbeiten.

Laut Ministerium werden die Modellkommunen sollen die Kommunen in den Bereichen „Öffentliche Verwaltung — eGovernment“ und „Stadtentwicklung“ mit den Sektoren Energie, Gesundheit, Verkehr, Bildung, Handel, Sicherheit, Tourismus und Lebensqualität unterstützt werden bei der Digitalisierung.

Die Stadt hofft insbesondere beim Thema eGovernment zu profitieren. „Wir wollen die Prozesse durchgehend online gestalten“, sagt Mucke, „ähnlich wie beim Online-Banking“. Er nennt Beispiele wie die Anmeldung eines Autos oder eines Gewerbes. Das soll Prozesse für die Bürger optimieren aber auch der Stadt helfen, die mit der Reduzierung des Personals durch das Ausscheiden älterer Mitarbeiter zu tun haben wird.

Die Stadt arbeitet bereits an diesen Themen. Durch die Förderung soll das aber deutlich schneller gehen, kündigte Mucke an.

Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums sagte, die Förderung gehe nicht auf einen Wettbewerb zurück. Vielmehr habe man sich umgesehen und in Wuppertal gute Voraussetzungen und gute Vorarbeit erkannt.

Einerseits habe das mit den verwaltungsinternen Prozessen zu tun. Andererseits, so das Ministerium, habe man in Wuppertal auch die Teststrecke für selbstfahrende Autos oder die Arbeit der Universität mit einbezogen. Pinkwart habe auch das digitale Kraftwerk am Arrenberg besucht, führt Mucke aus. All das habe ihn überzeugt. Zudem habe sich Marcel Hafke für Wuppertal als Modellstadt eingesetzt, sagt Mucke.

Die Förderung soll aber nicht ausschließlich der Stadt nützen, sondern auch der Wirtschaft und den Bürgern. Mucke will sich dazu mit der IHK und der Bergischen Wirtschaft ebenso vernetzen wie mit den Stadtwerken und den städtischen Tochtergesellschaften wie ESW und GWG. Ein wichtiger Partner sei auch die Bergische Universität. Mucke nennt sie „originären Partner, wenn es um die Digitalisierung geht“.

Ein wichtiges Thema, das Mucke mit den Fördergeldern vorantreiben will, ist die digitale Steuerung des Verkehrs und die Unterstützung des Nahverkehrs. So spricht er etwa von Echtzeitdaten-gesteuerten Ampeln, um die NOx-Werte zu reduzieren.

Ein anderes Beispiel kommt aus Aachen, dort gibt es etwa ein Projekt, bei dem freie Parkplätze im Stadtgebiet in einer App angezeigt werden.

Die Stadt muss keinen Eigenkostenanteil mehr leisten, sagt Mucke. Allerdings sollen Firmen, die kooperieren wollen, einen Anteil leisten.

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