Die Trampermotte schwächt Wuppertals Kastanien

Stadt und AWG rufen zur richtigen Entsorgung des Laubes auf.

Wuppertal. „So — die Meisen können einziehen und fressen“, sagt Claudia Schmidt, Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald in Wuppertal. Mit zwei Hammerschlägen hat sie ein Meisenhaus an der Kastanie im Stadthallengarten am Johannisberg befestigt. „Unser Wohnungsprogramm hat begonnen“, fügt Förster Christian Buschmann hinzu.

Die Meisenhäuser sollen Wuppertals Kastanien schützen — denn die Meise ist natürlicher Feind der Kastanienminiermotte. Seit 2005 hat sich das auch Trampermotte genannte Tier über den Fern- und Güterverkehr in Deutschland verbreitet. „Die Motte ist nur fünf Millimeter groß und kaum auffällig für die Menschen“, erklärt Annette Berendes vom Grünflächen- und Forstamt. „Aber dieser Winzling zerstört das komplette Blatt.“

Allein in Wuppertal sind neun von zehn Kastanien befallen (die WZ berichtete). „Die Raupen fressen sich zwischen die Blatt-Ober- und Unterseite und nehmen der Kastanie die Energie“, sagt Christian Buschmann. Die Blätter welken früher, ein Pilz schwächt den gesamten Baum — und er kann Hagel, Regen und Sturm nicht mehr standhalten.

„Das Problem ist, dass die verpuppten Raupen im gefallenen Laub überwintern“, erklärt Claudia Schmidt. Die Stadt ruft dazu auf, das Kastanienlaub richtig zu entsorgen — also nicht im Garten-Kompost, wo die Raupe überlebt, sondern in der Biotonne der AWG oder in Laubsäcken. Die holt die AWG bis zum 23. November kostenlos ab (Terminvereinbarung unter Ruf 40 42 469). Was noch hilft? Die Meisenkästen — wenn die Piepmätze denn dort einziehen.

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