Baumfällungen Die Stadt setzt im Winterhalbjahr die Säge an

In Grünanlagen und an Straßen sollen 184 Bäume fallen, weitere in den Waldstücken.

Baumfällungen: Die Stadt setzt im Winterhalbjahr die Säge an
Foto: Andreas Bischof

Wuppertal. Die Stadt setzt im Herbst die Säge an. Zahlreiche Bäume im gesamten Stadtgebiet sollen ab Anfang Oktober fallen. „Wir fällen in den Grün- und Außenanlagen sowie in den Waldgebieten. Die Arbeiten dauern bis Ende Februar. Wann wir wo sind, entscheidet sich aber erst in den nächsten Tagen“, sagt der Abteilungsleiter Forst Sebastian Rabe. Auf der Liste stehen vor allem kranke Bäume.

Die Experten hatten jedes einzelne Exemplar im Vorfeld genau untersucht. „Die Schäden sind sehr unterschiedlich. Besonders auffällig ist das Eschentriebsterben“, sagt Sebastian Rabe. Ein aus Japan eingeschleppter Pilz führe dazu, dass zunächst die Äste und später der ganze Baum absterbe. „Es zeichnet sich allerdings ab, dass einzelne Eschen resistent sind. Im Wald nehmen wir daher die kranken weg und lassen die gesunden stehen, damit sie sich vermehren,“

Als Ursachen für den vermehrten Befall durch Schädlinge und Pilze nennt Sebastian Rabe den Klimawandel und die Globalisierung. „Warme Sommer und laue Winter verlängern die Vegetationszeit und bieten den Schädlingen bessere Lebensbedingungen. Sie wandern durch die weltweiten Warenströme ein und breiten sich hier aus.“ Die feuchte Witterung in Wuppertal sorge jedoch dafür, dass der Laubholzbockkäfer und der Eichenprozessionsspinner bisher in der Region noch nicht angekommen sind.

Während es in den Waldgebieten auch um eine Verjüngung und einen ökologisch wertvollen Bestand geht, steht in der Stadt die Gefahrenabwehr im Fokus. „Innerhalb des Waldes können wir Bäume auch eines natürlichen Todes sterben lassen, doch in der Nähe von Straßen und Bebauung haben wir eine Verkehrssicherungspflicht“, sagt Rabe.

Insgesamt 184 Stadtbäume sind betroffen. „Das ist ein normaler Wert. Es gibt keinen Bereich, wo wir besonders viel machen“, sagt Michael Kaiser. Der Abteilungsleiter Grünflächenunterhaltung weiß allerdings, dass er nur einen geringen Teil der gefällten Bäume durch Ersatzpflanzungen nachwachsen lassen kann. „Uns stehen dafür 30 000 Euro zur Verfügung. Das reicht für 30 Bäume.“ Er hofft, dass über den Spendenaufruf weitere hinzukommen. „Bisher ist die Resonanz allerdings sehr verhalten. Wir haben erst drei gespendete Exemplare.“ Deshalb würden nur Bäume gefällt, bei denen es wirklich nötig sei.

Die geplanten Fällarbeiten sind auch Thema in den Bezirksvertretungen. „Soweit es unseren Bereich betrifft, ist es nachvollziehbar“, sagt CDU-Fraktionssprecher Burkhard Rücker aus der BV Oberbarmen. Paul Ramette von den Grünen in Ronsdorf fordert dagegen eine Ersatzpflanzung für die große Platane am Ehrenmal in Cronenberg. „Mit mehr als drei Meter Stammumfang ist sie Bildprägend.“

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