Mit großer Spannung warten alle Schulen zum Beispiel darauf, wie die Gymnasien auf die Tatsache reagieren, dass die Empfehlung der Grundschulen keinen verbindlichen Charakter mehr haben. Und unter den Eltern herrscht offenbar noch eine weitere Sorge: Wie Rainer Dahlhaus, Leiter der Gesamtschule Langerfeld und Sprecher der Wuppertaler Gesamtschulen berichtet, gibt es bei den Eltern die verstärkte Sorge, ihre Kinder könnten an einer Realschule abgelehnt werden, wenn sie sich zuvor an einer Gesamtschule anmelden wollten. Das ist einerseits Folge des verkürzten Anmeldeverfahrens bei den Gesamtschulen. Zusätzlich hat sich die Sorge der Eltern durch verschiedene Gespräche offenbar erhöht.

Rechtslage ist nach Dahlhaus jedoch, dass zunächst sämtliche Anmeldungen entgegengenommen werden — und dann erst eine Entscheidung über die tatsächliche Aufnahme fällt. Schüler, die es zunächst an einer Gesamtschule versuchen und dort abgewiesen werden, haben jedoch den gleichen Rechtsanspruch wie jene Kinder, die ohne Option den Weg in die Realschule suchen.

Wie eng das Zeitfenster an den Gesamtschulen ist? Von montags bis donnerstags laufen die Anmeldungen. Am Montag darauf gibt es ein Treffen aller Gesamtschulen, um unsichere Fälle zu besprechen. Ab tags darauf gehen die Briefe an die Eltern raus.

486 Mal hagelte es im vergangenen Jahr bei 1270 Anmeldungen (und insgesamt 3050 Kindern in der Jahrgangsstufe 4) eine Absage — womit die Diskussion um eine sechste Gesamtschule in Wuppertal zusätzlich Fahrt aufnahm. Der Anmeldeüberhang an den Gesamtschulen fiel dabei im Osten der Stadt besonders groß aus.