Die Nordbahntrasse kostet 500.000 Euro im Jahr - wer zahlt was?

Stadt und Wuppertalbewegungverhandeln darüber, wer in Zukunft was bezahlt.

Wuppertal. Eigentlich war der Fall schon erledigt. Aber die Zeiten haben sich geändert, weil die Stadt 2010 das Kommando auf der Nordbahntrasse übernahm. Nun ist die Frage, ob wirklich die Wuppertalbewegung alle Folgekosten des Fahrradweges von Vohwinkel bis zum Tunnel Schee übernehmen muss. Bis 2010 war das mit der Stadt genau so vereinbart. Nun wird neu verhandelt. Und das aus gutem Grund. Die Reparatur von Brücken und Viadukten, die Asphaltierung des Radweges erfolgte in der Regie der Stadtverwaltung. Für deren Arbeit will der Vorsitzende der Wuppertalbewegung, Carsten Gerhardt, mit seinem Verein nicht die Gewähr übernehmen.

„Die Stadt hat 2010 die Bauherrenschaft übernommen und ist mit ihrer Arbeit noch gar nicht fertig“, sagt Gerhardt und spielt auf die Bauwerke an, die noch grundlegend saniert werden müssen.

Im Rathaus sind die Beteiligten für Gerhardts Argumente durchaus zugänglich. „Das kann man einem ehrenamtlich arbeitenden Verein nicht alles aufbürden“, sagt beispielsweise Rainer Widmann. Er leitet das Projekt Nordbahntrasse für die Stadt. Daher weiß er auch, was auf die Wuppertalbewegung zukäme, wenn der Vertrag von 2010 nicht geändert wird. „Alle drei Jahre schaut sich ein Ingenieur Tunnel, Brücken und Viadukte an, alle sechs Jahre werden sie einer eingehenden Prüfung unterzogen“, erklärt Widmann. Die Kosten dafür gingen in die Tausende.

Zuviel für einen Verein, der von seinen 1300 Mitgliedern gerade einmal 15 Euro Jahresbeitrag nimmt. Zumal Untersuchungen ja noch nicht alles sind. Die Trasse muss sauber gehalten, Verschleiß und Zerstörungen müssen beseitigt werden.

„Die Stadt rechnet über einen Zeitraum von 20 Jahren mit Folgekosten von 500 000 Euro pro Jahr“, sagt Gerhardt. Darin enthalten sind auch Reinigungskosten und Grünarbeiten.

Nun läuft alles auf einen Kompromiss hinaus, mit dem beide Seiten leben können. Die Wuppertalbewegung soll sich mit ihren Trassenpaten um die Sauberkeit des Weges kümmern. Dabei wird sie von Helfern aus dem Wichernhaus, vom sogenannten 2. Arbeitsmarkt also, unterstützt. Diese Leistung umfasst eine Summe von 250 000 Euro. Die andere Hälfte bezahlt die Stadt. „Dafür müssen wir Ausgaben in den Ressorts Verkehrsplanung und Grünflächen umschichten“, sagt Widmann.

Anfang nächsten Jahres soll ein Vertrag unterzeichnet werden, der diese Arbeitsteilung zwischen Stadt und Wuppertalbewegung festschreibt.

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