Die Marke WZ war Thema im Hörsaal auf dem Grifflenberg

Eine Vortragsreihe der Schumpeter School an der Universität befasst sich mit starken Marken und deren Vermarktung.

Die Marke WZ war Thema im Hörsaal auf dem Grifflenberg
Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Seit 2008 veranstaltet Prof. Tobias Langner, Inhaber des Lehrstuhls für Marketing an der Bergischen Universität, die öffentliche Vortragsreihe „Excellence in Branding“. Zum Abschluss der Vortragsreihe 2017 sprachen Jochen Eichelmann, Geschäftsführung Werbemarkt, und Björn Knippen, Geschäftsführung Vertrieb und Marketing, von der WZ Media GmbH über das Thema „Die WZ — Eine Marke und ihre Vermarktung im Wandel“.

Gut besetzt war der zweitgrößte Hörsaal auf dem Campus Grifflenberg. Das war nicht allein dem spannenden Thema über Entwicklungen in der Medienbranche geschuldet, sondern könnte auch daran gelegen haben, dass Prof. Langner Inhalte des Vortrags als relevant für die kommende Klausur ankündigte.

Sich selbst bezeichnete Langner als Vertreter einer Generation, die mit Büchern und Zeitungen groß geworden sei. „Menschen nutzen die Medien so, wie sie mit ihnen aufgewachsen sind“, sagte er. Und darin unterschied er sich wie auch die beiden Referenten deutlich von den Studierenden im Hörsaal.

Das veränderte Medienverhalten der jüngeren Generationen hat gerade die Medienbranche gewaltig durchgerüttelt — aufgerüttelt könnte man auch sagen. Jochen Eichelmann beschrieb die Phase, in der die Westdeutsche Zeitung sich selbst auf den Prüfstand stellte, das eigene Produkt analysierte, um den Markenkern zu entwickeln und zu stärken: „Wir sind die Zeitung, die emotional und herzlich ist. Wir wollen mittendrin im Geschehen sein, an der Seite der Wuppertaler“, beschrieb Jochen Eichelmann den Prozess der WZ vom „Generalisten“ zur „Zeitung mit Herz für Wuppertal“.

Björn Knippen wies auf die „Traumquoten“ hin, die Tageszeitungen bei Umfragen erreichen, wenn es um Glaubwürdigkeit und Objektivität geht. Diese positiven Attribute alleine reichten jedoch nicht aus, um jüngere Leser zu gewinnen.

Der Altersschnitt der Zeitungsleser liege bei 55 Jahren, bei digitalen Nutzern bei 45 Jahren. 15,3 Millionen Zeitungen werden täglich in Deutschland gedruckt, doch eine Zukunft haben Medienhäuser nur, wenn sie sich den Herausforderungen der digitalen Transformation stellen und Leser gewinnen, die journalistische Inhalte auch digital nutzen. Dass von den Studenten in der Diskussionsrunde ausschließlich Fragen zu digitalen Themen und Projekten der WZ Media gestellt wurden, kann als Indiz für den Wandel in der Mediennutzung gewertet werden.

Jochen Eichelmann erklärte, dass sich die digitale Nutzung durch Blogger und Internetriesen wie Google und Facebook im Wandel befindet. Die Westdeutsche Zeitung reagiert darauf mit an den Kundenbedürfnissen orientierten qualitativ hochwertigen Digital-Angeboten.

Für viele Menschen ist es selbstverständlich geworden, Informationen kostenlos zu nutzen. Inzwischen wächst die Zahl der Bezahlsysteme, mit denen Einnahmen für Medieninhalte im Netz erzielt werden. Die WZ setze auf PaidTime, ein faires System, um journalistische Inhalte im Netz zu vermarkten, erläuterte Björn Knippen. Dabei handelt es sich um ein zeitbasiertes Abrechnungsmodell für eine flexible Nutzung der Inhalte.

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