Die Liebe zur handgemachten Musik

Der Vohwinkeler Joshua Castner lebt für den Blues. Jetzt hat er seine zweite CD aufgenommen.

Joshua Castner studiert Logopädie, doch seine Leidenschaft gilt dem Blues.

Joshua Castner studiert Logopädie, doch seine Leidenschaft gilt dem Blues.

Foto: Lea Wormsbach

Vohwinkel. Während andere junge Menschen seines Alters zu wummernden Beats im Club tanzen, greift Joshua Castner lieber zur Gitarre. Sein Herz schlägt für handgemachte Musik. Schon seit frühester Jugend begeistert sich der 21-Jährige für Künstler wie die Red Hot Chili Peppers, Lenny Kravitz, Led Zepppelin, Jimi Hendrix und die Beatles. Statt Hip-Hop stehen Blues, Funk und Rock bei ihm hoch im Kurs. Dass viele Altergenossen mit diesen Musikrichtungen wenig anfangen können geschweige denn seine Lieblingsbands überhaupt kennen, stört ihn nicht. Joshua Castner kann bereits auf eine sechsjährige Bühnenerfahrung zurückblicken. Der in Vohwinkel aufgewachsene und nach wie vor stark mit dem Stadtteil verbundene Musiker hat gerade seine zweite CD mit eigenen Songs aufgenommen. Mitte Februar will er sie auch live vorstellen.

„Darauf freue ich mich schon riesig“, erzählt Joshua Castner. Besonders stolz ist er darauf, dass sein großes Vorbild Henrik Freischlader auf einem Song zu hören ist. „Das ist schon wie ein Ritterschlag für mich“, sagt Castner mit Freude. Der bekannte Blues-Musiker gab auch den Anstoß zur neuen Platte. Bei einem Konzert des Wuppertaler Schlagzeugers Mickey Neher brachte er den talentierten Nachwuchskünstler mit den weiteren Beteiligten seines Solo-Projekts zusammen. „Das ging alles ganz schnell“, erinnert sich Joshua Castner. Die Besetzung brauchte vor dem Studiotermin nur eine Probe. Die Aufnahmen übernahm Marc Socal vom Wuppertaler Carousel Studio. Eingespielt wurden die Songs noch von Armin Alic am Bass und Leon Mucke am Schlagzeug. Dabei wurden die Spuren wie in alten Zeiten gleichzeitig aufgenommen. „Das erzeugt einfach mehr Energie“, findet Castner, der Gitarre spielt und singt. Bei seinem ersten Album hatte er noch alle Instrumente selber übernommen.

„Ich wollte das diesmal bewusst anders machen, damit es noch professioneller wird“, erklärt der aufstrebende Musiker. Auf der EP sind sechs Songs zu hören. Der Sound ist deutlich moderner als auf der ersten Platte. Trotzdem bleiben die Einflüsse von Bluesrock, Funk und Reggae deutlich hörbar.

In seinen Texten verarbeitet Joshua Castner persönliche Erlebnisse und wirft einen kritischen Blick auf den Zustand der Gesellschaft. Das Ergebnis kann sich hören lassen. „Ich bin wirklich zufrieden mit der EP“, sagt der Logopädie-Student, der vor drei Monaten von Vohwinkel nach Köln gezogen ist. Neben Vorlesungen und Seminaren soll die Musik aber weiter eine große Rolle spielen. „Ich würde gern mit den Liedern auf Tour gehen und ein ganzes Album aufnehmen“, sagt Joshua Castner. Dafür sind natürlich Sponsoren willkommen. Bislang finanziert er seine Musik durch Nebenjobs komplett selbst. Außerdem sucht Castner feste Live-Musiker am Schlagzeug und am Bass. Die Leidenschaft für erdigen Rock und Blues hat sein Vater geweckt. „Von ihm habe ich auch Gitarrenunterricht bekommen und viel über die alten Bands gelernt“, berichtet Joshua Castner.

Mit seiner Musik will er die Tradition handgemachter Musik weiter aufrechterhalten. Damit erfährt er durchaus auch in seiner Generation Resonanz. „Ich merke , dass sich immer mehr Menschen in meinem Alter für diese Richtung interessieren“, freut sich Castner.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort