„Die Frühjahrsblüher blühen schon“

Christian Arlt von der Stadt über Pflanzarbeiten und den erneuten Kälteeinbruch.

„Die Frühjahrsblüher blühen schon“
Foto: Gerhard Bartsch

Christian Arlt ist bei der Stadt Wuppertal für die Grünflächen zuständig. Die WZ hat mit ihm über den Winter, die langen Frosttage und die Aussichten auf einen farbenfrohen Frühling in der Stadt gesprochen.

„Die Frühjahrsblüher blühen schon“
Foto: Gerhard Bartsch

Bevor Sie an die Frühjahrsbepflanzung denken dürfen, muss erst einmal der Gehölzschnitt geschafft sein. Eigentlich war die Frist Ende Februar abgelaufen, aber für die Stadt wurde sie wegen der Schäden durch den Sturm Friederike verlängert. War es für die städtischen Mitarbeiter bei den langen frostigen Temperaturen bisher ein besonders schweres Jahr?

„Die Frühjahrsblüher blühen schon“
Foto: Schwartz/Fischer

Christian Arlt: Die Kälte an sich ist nicht so dramatisch, die Frostlagen sind nicht so extrem belastend. Unangenehmer ist es für uns, wenn es nass und kalt wird. Die Krankenstände sind aber wie auch in anderen Abteilungen in diesem Winter sehr hoch. Noch nie habe ich so viele gelbe Scheine gesehen. Ganz ohne die Vergabe von Arbeiten an private Unternehmen geht es nicht.

Der „meteorologische Frühlingsbeginn“ am 1. März kam für die Vegetation in diesem Jahr viel zu früh. Wie sieht es mit dem kalendarischen Frühling am heutigen 20. März aus?

Arlt: In der zweiten Märzwoche haben wir schon die ersten Hornveilchen, Stiefmütterchen und Gänseblümchen gepflanzt. Ein Teil der Frühjahrsblüher blüht ja schon. Insgesamt sind es 21 500 Stück. Da es seit dem Wochenende noch einmal Frost gegeben hat, steht die nächste Lieferung auf Abruf. Unser Ziel ist, bis Ende März und zum Osterfest alle Pflanzen im Boden zu haben, aber das kann sich auch noch etwas herauszögern. Ein Schwerpunkt liegt wieder im Engelsgarten. Weitere Anpflanzungen nehmen wir am Märchenbrunnen, Am Bandwirker-Platz, Ascheweg, Bachstraße, am Rathaus und auf dem städtischen Friedhof in Ronsdorf vor.

Zum Stadtbild im Frühjahr gehört seit Jahren die Bepflanzung des Grünstreifens der B 7 auf der Talsohle. Was kann sich die Stadt überhaupt leisten?

Arlt: Narzissen und Krokusse blühen seit Jahren an der Höhne, am Engelsgarten, Robert-Daum-Platz. Die Zwiebeln wurden 2014 eingesetzt — das hält für ein paar Jahre. Auf der Hardt blühen seit der Regionale 2006 die Krokusse. Dort haben wir auch Tulpen-Zwiebeln gepflanzt. 455 000 Zwiebeln für Narzissen, Krokusse und Blau-sterne wurden im vergangenen Herbst im Bereich der B 7 und dem Döppersberg eingesetzt. Außerdem 100 000 Zwiebeln für Narzissen und Krokusse im Nordpark, die aber erst später blühen werden. Finanziert wird vieles über Städtebauförderprogramme wie die Soziale Stadt oder das Städtebauförderprogramm für den Döppersberg mit Mitteln des Landes.

Wie groß ist die Gefahr, dass der späte Frost die ganze Blütenpracht zerstört?

Arlt: Der Frost hat eigentlich noch nie dazu geführt, dass sie komplett absterben.

Warum sieht man so wenig Schneeglöckchen auf städtischen Grünflächen?

Arlt Wir haben sie nur in kleinen Bereichen und nicht vorrangig gepflanzt. Sie sind eher unauffällig und werden nicht so stark wahrgenommen.

Wie lange hält die Blütenpracht?

Arlt: Je nach Witterung dauert die Blütezeit zwei bis drei Wochen. Die Frühjahrsblüte ist im Mai abgeschlossen, dann kommt der Sommerbesatz. Im Engelsgarten werden dann zum Beispiel vornehmlich Begonien gepflanzt.

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