Die Feuerwehr Big Band braucht dringend Verstärkung

Die Wuppertaler Feuerwehr Big Band gibt es seit mehr als 30 Jahren. Nun werden Musiker für Posaune und Piano gesucht.

Wuppertal. In einer dicken Mappe hat Karl Bechem alte Zeitungsartikel und Erinnerungsstücke gesammelt. In 31 Jahren kommt da einiges zusammen. Denn so lange gibt es die Wuppertaler Feuerwehr Big Band (WFW), Bechem hat sie 1980 gegründet. „Zu dieser Zeit war die Feuerwehr schon lange motorisiert, dadurch wurde Marschmusik überflüssig“, sagt der heute 70-Jährige, der zu diesem Zeitpunkt bereits Kreisstabführer der Feuerwehrkapellen war.

Es folgten zahlreiche Erfolge und acht Goldmedaillen bei Wettbewerben. Die Wuppertaler waren sogar die erste Feuerwehr Big Band in ganz Deutschland, die an Wertungsspielen teilnahm. Bechem war mit seinem Orchester sozusagen Vorreiter, „danach gründeten sich immer mehr Feuerwehr Big Bands, wir gehören zu den acht in NRW“, sagt er, während er in der Erinnerungsmappe blättert. Die 18-köpfige Gruppe probt unter der Leitung von Nils Powileit einmal pro Woche in Varresbeck, über die Jahre hinweg haben sie rund 1000 Titel eingeübt. „Fünf Stunden können wir problemlos spielen“, sagt Bechem fachmännisch. Dabei reicht das Repertoire von Swing und Jazz über Pop bis hin zu Funk und Latin.

„Zur Zeit kann ich aber einfach nicht so viele Konzerte annehmen, weil unsere Besetzung nicht komplett ist“, bedauert Bechem. Posaunist und Pianist mussten aus Alters- und Gesundheitsgründen ausscheiden, „deshalb können wir momentan nur in der kleinen Dixieland-Formation mit sieben Musikern auftreten.“

Musikalisch sollten es keine Anfänger sein, die sich bei der Big Band vorstellen, „denn wir sind alle erfahrene Musiker“. Tatsächlich hat Karl Bechem mit sechs Jahren bereits Geige spielen gelernt, besser gesagt, er „musste“ es lernen. „Mit 14 Jahren habe ich dann gesagt ,es reicht’ und habe zur Trompete gegriffen“, erinnert sich der Wuppertaler, der aus einem musikalischem Haus kommt. Die Musik blieb für ihn immer ein Hobby, das er nicht nur bei der WFW-Big Band, sondern auch im Kölner Karneval auslebte. „Viele Jahre habe ich auf Prunksitzungen mit dem Orchester Trompete gespielt.“

Heute beschränkt er sich auf die Wuppertaler Band. „Ich muss mir da in meinem Alter auch nichts vormachen, inzwischen bin ich dritte Trompete, anfangs war ich noch die erste“, räumt Bechem schmunzelnd ein. Er unterstreicht aber sogleich den professionellen Anspruch seiner Formation: „Regelmäßige Auftritte soll es auch in Zukunft geben. Wir sind keine Feuerwehr Band, bei der das Feiern im Vordergrund und die Musik im Hintergrund steht.“ Davon zeugt die dicke Mappe, in der Karl Bechem den Erfolg der Feuerwehr Big Band dokumentiert hat.

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