Die Bergischen Drei? Das sagt keinem etwas

Wuppertal Marketing Gesellschaft: Für die Barmer Beleuchtung der Schwebebahn ist jetzt die Stadt zuständig. Werben um junge Menschen.

Wuppertal. Seit fünf Jahren gibt es die Wuppertal Marketing Gesellschaft nun. Und mit Matthias Haschke steht ihr bereits der dritte Geschäftsführer vor. Aber auch Haschke gegenüber hat niemand behauptet, dass es sich um einen einfachen Job handelt. Als Oberbürgermeister Peter Jung jetzt anlässlich des Jubiläums und der Präsentation eines neuen Wuppertal-Produkts (Messer aus Schwebebahnstahl) für die Talwaren-Serie dem am Amboss knieenden Haschke zurief, dass es sich nicht um eine Guillotine handele, hatte das daher fast symbolische Bedeutung. Denn aus dem Kreis der 25 Gesellschafter gab es keine Kritik. "Weiter so", lauteten die Ansagen. Obwohl es das Marketing in Wuppertal längst nicht immer leicht hat. Obwohl Jung dem ganzen Land erzählte, wie schlecht es um die Wuppertal Finanzen steht. Doch ohne diese Ehrlichkeit wäre die Diskussion um die kommunalen Finanzen jetzt noch nicht so weit, meint Jung.

Offen geht auch Haschke mit den Miseren der Marketing Gesellschaft um: So wandert das Projekt Schwebebahnbeleuchtung in Barmen zurück an die Stadtverwaltung. 34.000 Euro gaben Wuppertaler und ein Großspender dafür. "Doch wir haben einfach nicht die Kompetenz zur Umsetzung", sagt Haschke.

Und dann die WM-Fanmeile des Jahres 2006 vor dem Rathaus. Beim Publikum kam sie groß an, doch finanziell gab es ein Desaster. Auch aus der Monet-Ausstellung habe man gelernt. Mit der Schlange vor dem Von der Heydt-Museum könne man mehr machen, erklärt Haschke. Und die Teilnahme an der Tourismus-Messe in Utrecht könne ebenfalls verbessert werden. Begriffe wie "Die Bergischen Drei" oder "Urlaub hoch drei" sagen niemandem etwas, wenn es einfach gelte, Touristen aus den Niederlanden klarzumachen, dass die nächsten Berge im Bergischen liegen. An Wachstums-Dynamik hat die WMG zudem ebenfalls verloren. Das jüngste Mitglied der Gesellschafter ist bereits vor rund einem Jahr beigetreten.

Und jetzt? "Wir machen nicht nur Feste", erklärt Haschke mit Blick auf den NRW-Tag. "Letztlich können wir nur ein Produkt vermarkten, das bereits da ist." Haschke erinnert an den Satz: "Diese Stadt überfordert sich selbst durch ihre Vielfalt."

Neue Projekte? Wenn die Bergische Uni Tausende von Zulassungsbescheiden verschickt, dann liegt da künftig Werbung für Wuppertal bei - mit drei klaren Botschaften für die jungen Menschen: Erstens: In Wuppertal ist was los für Studenten. Zweitens: Das Preis-Leistungsverhältnis ist in Wuppertal besonders gut. Drittens: Die Stadt hilft bei der Suche nach einer Wohnung.

Zudem sollen Stadt und stadtnahe Betriebe einen einheitlichen und deutlich erkennbaren Markenauftritt erhalten - unter Beibehaltung des Wupperwurms. "Es soll schon weitem klar sein, dass da etwas aus Wuppertal kommt", so Haschke.

Und schließlich gilt es, zum Döppersberg-Umbau die Kommunikation zu verbessern - damit Taxi-Fahrer und Busfahrer aus Wuppertal nicht ständig über den Umbau schimpfen und so bei auswärtigen Besuchern einen nachhaltig schlechten Eindruck hinterlassen. Unter anderem um den zu vermeiden, wird der Döppersberg ja umgebaut.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort