Die Barmer kämpfen um ihre Bäume

Verschönerungsvereinkümmert sich seit mehr als 150 Jahren um die Barmer Anlagen und sucht Baumspender.

Barmen. Die Barmer Anlagen sind ein Privatpark — und trotzdem öffentlich zugänglich. Viele Besucher vergessen das aber immer wieder und das Engagement, das der Eigentümer — der Barmer Verschönerungsverein (BVV) — in die zweitgrößte Parkanlage in Privatbesitz in Deutschland steckt. 150 Jahre ist der Verein alt, viele der Bäume haben noch ein paar Jahre mehr auf dem Buckel. Einer der ältesten ist aber akut bedroht. Die 1831 gepflanzte Blutbuche musste der Verein jetzt durch einen Zaun absperren. „Aus Sicherheitsgründen“, erklärt Ilka Hertrampf, Geschäftsführerin des BVV. Der Verein, der zwei Gärtner für die 100 Hektar großen Anlagen beschäftigt, hofft, dass das Naturdenkmal noch gerettet werden kann.

Die Barmer kämpfen um ihre Bäume
Foto: Anna Schwartz

Gut für

Wuppertal

„Er ist zum Glück momentan unser einziger Problembaum“, sagt Hertrampf. Mehr als 300 Bäume stehen in den Anlagen, einige mussten bereits in der Vergangenheit ersetzt werden. An anderen Stellen ist zwar bekannt, dass dort einmal Bäume standen — jetzt klaffen dort aber Lücken. „2006 zur Regionale wurde ein Parkpflegewerk angelegt“, erklärt Hertrampf. Das Ziel: Die Anlagen auch in Zukunft als Naherholungsgebiet mitten in der Stadt zu erhalten. „Damals wurde auch anhand alter Unterlagen geschaut, wo früher welche Bäume standen“, erläutert die Geschäftsführerin. Denn natürlich sind nicht alle erhalten geblieben und haben ein stolzes Alter wie die Blutbuche erreicht. Für Neu- und Ersatzpflanzungen sucht der BVV deshalb immer nach Baumspendern — zum Beispiel online über das Portal www.gut-fuer-wuppertal.de. Wer will, kann sich aber auch direkt beim BVV melden. In der Geschäftsstelle gibt es eine Liste, welche Bäume benötigt werden. Denn natürlich solle nicht irgendwas gepflanzt werden, sagt Hertrampf.

Für alle, die schon einmal in den Barmer Anlagen schauen wollen, was wo wächst, kann sich auf einen Baumspaziergang begeben. Studentinnen der Bergischen Universität haben diesen für die Barmer Anlagen entwickelt: einmal in der klassischen Variante, bei der auch wirklich alle Bäume auf der Tour besucht werden, und in einmal in der GPS-Version, bei der kleine Rätsel die richtigen Koordinaten zur nächsten Station weisen.

Weitere Informationen auch im Internet unter:

www.barmer-anlagen.de

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